Wien – In der Diskussion um das geplante Haus der Geschichte haben sich am Mittwoch auch die Landeshauptleute mit Forderungen eingeschaltet – mit neuen Namens-, Personal- und Themenvorschlägen. Bis dato seien die Bundesländer in dem Projekt "unterbelichtet", bemängelte Salzburger Ex-Landeshauptmann Franz Schausberger (ÖVP) in den "Salzburger Nachrichten".

Der 65-Jährige ist von der Landeshauptleutekonferenz als Vertreter in Sachen "Haus der Geschichte" entsandt. Thematisch müsse die Einrichtung in ganz Österreich aktiv werden, wobei Kooperationen und Wanderausstellungen das Minimum seien, so eine der Forderungen. Besser wären spezielle Sonderausstellungen in den Bundesländern. Insgesamt solle der Fokus der Institution auf der Ersten und Zweiten Republik liegen, wobei man die Kultur der Länder nicht vergessen dürfe. "Die alpine Kultur ist anders als die burgenländische", mahnte Schausberger.

Hofburg nicht die "Wunschoption"

Auch mit dem Namen "Haus der Geschichte Österreich" kann sich der studierte Historiker nicht anfreunden. Besser wäre in seinen Augen "Haus der Geschichte der Republik Österreich". Und personell deponierte der LH-Repräsentant die Forderung, dass in den Beirat, welcher den künftigen Direktor beraten soll, zumindest zwei anstelle des bisher einen Ländervertreters entsandt werden.

Immerhin mit dem Standort in der Neuen Hofburg kann Schausberger leben. Dieser sei zwar nicht die Wunschoption im Vergleich zu einem eigenen Gebäude, die Entscheidung sei aber nun einmal gefallen: "Einem abgefahrenen Zug kann man nur nachschauen." (APA, 3.2.2016)