Android Wear wird auf Marshmallow aktualisiert.

Grafik: Google

Die Vorstellung von Android 6.0 "Marshmallow" für Smartphones und Tablet ist schon einige Monate her, nun ist die Welt der Wearables an der Reihe. Mit Android Wear 1.4 hat Google eine neue Version seines Smartwatch-Betriebssystems angekündigt.

Neue Features

Diese bringt wieder so manche neue Funktion mit sich. Dank Lautsprecher-Unterstützung ist es nun etwa möglich direkt auf der Uhr Anrufe entgegenzunehmen und mit dem Gegenüber zu kommunizieren. Zudem wird damit auch die Wiedergabe von Audio- und Video-Nachrichten ermöglicht, der Video Chat Messenger Glide ist die erste App, die diese Funktion unterstützt. All dies setzt natürlich das Vorhandensein eines Lautsprechers voraus, derzeit gibt es einen solchen nur in der Huawei Watch und der Asus Zenwatch 2.

Vermischtes

Desweiteren wird mit der neuen Version der Gesten-Support weiter ausgebaut. Mit der richtigen Bewegung des Armgelenks können künftig unter anderem Details zu einer aktiven Karten angezeigt werden, auch die Rückkehr zur Uhrenansicht ist auf diesem Weg jetzt möglich, ohne die zweite Hand bemühen zu müssen. Außerdem bringt Android Wear 1.4 erweiterte Möglichkeiten, um Messenger-Nachrichten per Spracheingabe zu initiieren. Dies wird bereits von zahlreichen Apps wie Hangouts, WhatsApp oder auch Telegram unterstützt. Und natürlich dürfen die üblichen Fehlerbereinigungen und Verbesserungen der Akku-Laufzeit in der Liste der Neuerungen nicht fehlen.

Berechtigungen

Die für die Plattform wichtigste Änderung ist aber an anderer Stelle zu suchen: Übernimmt mit dem aktuellen Update doch auch Android Wear das neue Berechtigungsmodell von Marshmallow. Die Nutzer müssen also künftig explizit zustimmen, wenn eine App Zugriff auf sensible Informationen wie den eigenen Standort einfordert. Und wie am Smartphone, können all diese Berechtigungen auch direkt von der Uhr aus wieder entzogen werden.

Testlauf

Google empfiehlt App-Entwicklern möglichst bald zu testen, ob ihre Apps auch problemlos mit dem neuen Berechtigungsmodell zusammenarbeiten. Fürs erste fügt dies der Entwicklung zusätzliche Komplexität hinzu, müssen Apps doch das alte Berechtigungssystem ebenfalls noch unterstützen. Allerdings handelt es sich hierbei nur um eine temporäre Parallelität: Da Google bei Android Wear die Updates selbst im Griff hat, werden auch alle bisher damit veröffentlichten Uhren die neue Version erhalten. Sobald dieser Rollout abgeschlossen ist, können Entwickler getrost den Support für alte Versionen streichen, betont Google. Details zu all dem veröffentlicht der Softwarehersteller in einem eigenen Blogeintrag sowie in der Entwicklerdokumentation.

Intel-Chips

Eine weitere Neuerung von Android Wear 1.4 ist die Unterstützung von Uhren mit x86-Prozessor. Dies ist eine Vorbereitung auf die kommende TAG Heuer Connected, die in Kooperation mit Intel entwickelt wird. Für Entwickler bietet der API-Level 23 zudem Verbesserungen, um die Erstellung von App-Layouts zu vereinfachen, die sowohl eckige als auch runde Uhren unterstützen.

Ablauf

Das Update soll in den kommenden Wochen ausgeliefert werden. Welche Uhr dabei wann an der Reihe ist, verrät Google allerdings bislang nicht. (Andreas Proschofsky, 5.2.2016)