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Apple-Nutzer werden von einem neuen Schreckgespenst heimgesucht: "Error 53".

Foto: REUTERS/Jason Lee

Wer etwa einen kaputten Homebutton mit Touch ID selbst oder durch einen nicht von Apple autorisierten Shop reparieren lässt, könnte eine böse Überraschung erleben. Apple prüft mit dem jüngsten iOS-Update, ob im iPhone noch Originalkomponenten verwendet werden. Ist das nicht der Fall, wird das Gerät gesperrt und ist fortan unbenutzbar, wie der "Guardian" berichtet.

Zahlreiche Nutzer betroffen

Tausende iPhone 6-Nutzer wurden bereits mit dem ominösen "Error 53" konfrontiert, der nach dem Update auf dem Display angezeigt wird, wie auch die Betreiber der Reparaturplattform iFixit bestätigen. Einen Warnhinweis, dass eine Reparatur ohne Originalkomponenten diese Folgen haben kann, gibt es nicht.

Laut dem Bericht dürften dabei nicht nur Nutzer betroffen sein, die ihr Gerät bei einem nicht-offiziellen Apple-Händler reparieren ließen. Offenbar kommt der Fehler nach dem Update auch bei einigen iPhones vor, bei denen ein Defekt nicht repariert wurde.

Sicherheitsfeature

Apple erklärt den Fehler in einer Stellungnahme gegenüber dem "Guardian" mit einer Sicherheitsmaßnahme. Im Homebutton befindet sich auch der Fingerabdruckscanner. Die biometrischen Daten werden auf dem iPhone in einem gesicherten Bereich gespeichert – Secure Enclave genannt. Auf der Apple-Website heißt es dazu: "Die Fingerabdruckdaten werden verschlüsselt und mit einem Schlüssel geschützt, der nur der Secure Enclave bekannt ist. Die Fingerabdruckdaten werden nur von der Secure Enclave verwendet, um zu bestätigen, dass Ihr Fingerabdruck den registrierten Fingerabdruckdaten entspricht."

Wenn ein defekter Homebutton von einem offiziellen Apple-Händler repariert wird, wird die Verbindung zwischen Sensor und Secure Enclave neu validiert, so eine Sprecherin des Konzerns. Das soll verhindern, dass Kriminelle den originalen Homebutton ersetzen und Zugriff auf den gesicherten Bereich erhalten. Passiert das nicht, kann Touch ID nicht mehr mit der Secure Enclave abgeglichen werden und wird deaktiviert. Betroffen sein können alle Komponenten, die in Zusammenhang mit dem Touch ID-Sensor stehen.

Verstoß gegen Wettbewerbsregeln?

Die Sprecherin empfiehlt betroffenen Nutzer, sich mit dem Apple-Support in Verbindung zu setzen. Der "Guardian" berichtet jedoch von Personen, denen Apple-Mitarbeiter sagten, dass sie das Gerät nicht mehr instand setzen könnten. Autor Miles Brignall stellt die Frage in den Raum, ob Apple damit gegen Wettbewerbsregeln verstoßen könnte. Immerhin dürften Autohersteller auch nicht darauf bestehen, dass Kunden nur Originalersatzteile kaufen. (br, 5.2.2016)