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Die Münze Österreich hält an der Ein- und Zwei-Cent-Münze fest.

Foto: dpa / roessler

Wien – 300 bis 350 Millionen Stück Ein-Cent- und Zwei-Cent-Münzen produziert die Münze Österreich jedes Jahr. Im Umlauf sind zurzeit 1,6 Milliarden Stück Ein-Cent-Münzen und eine Milliarde Zwei-Cent-Münzen. In der Münze Österreich hält man von einem Verzicht auf Kleinstmünzen wenig. Ebenso wenig kann die Notenbanktochter einem Aus für den 500-Euro-Schein oder sonstigen Bargeldschranken etwas abgewinnen.

Die Menschen zahlten sehr gern bar, es sei für sie auch das billigste Zahlungsmittel, betonte der Chef der Münze Österreich, Gerhard Starsich, am Montag. Er ortet hinter der Debatte Interessen der Plastikkartenfirmen. Auch hätten Banken ein natürliches Interesse, dass alle Zahlungen über ihre Konten liefen. Was die Kleinstmünzen anlangt: Im täglichen Gebrauch stelle sich dann sofort die Frage, ob ab- oder aufgerundet werde, warnt Starsich, den die Debatte insofern überrascht, als es in Österreich vor dem Euro viel kleinere Münzen gab.

Keine EU-Vorgabe

Auch wenn in einigen Ländern Händler bereits heute keine Ein- und Zwei-Euro-Cent-Münzen mehr annehmen, eine EU-Vorgabe für eine Einziehung könne es nicht geben. Dies sei nationale Angelegenheit. Sollte man in Österreich auf die Minimünzen verzichten wollen, würde die Münze diese nicht einziehen, sondern lediglich aufhören, neue auszugeben.

Bezüglich des Vorstoßes, den 500-Euro-Schein abzuschaffen, weil dieser angeblich primär für kriminelle Geschäfte genutzt würde, ist Starsich skeptisch: "Man glaubt doch nicht, dass es dann kein Schwarzgeld mehr gibt, gäbe es diese Banknote nicht mehr." Dasselbe gelte für ein 5000-Euro-Limit beim Barzahlen. In Deutschland wird eine solche Obergrenze für Barzahlungen erwogen – Hauptgrund: die Finanzströme des organisierten Verbrechens trockenzulegen. Kriminelle dürften sich aber wohl kaum davon abschrecken lassen, 5000 Euro nicht mehr bar zahlen zu dürfen. (APA, 8.2.2016)