Stockholm/Warschau – Die schwedische Polizei hat offenbar einen bewaffneten Großangriff polnischer Rechtsextremisten auf eine Flüchtlingsunterkunft verhindert: Nach einem Hinweis seien 14 Männer aus Polen festgenommen worden, bei denen Äxte, Messer und Eisenrohre sichergestellt wurden, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Die Ermittler gingen davon aus, dass eine Flüchtlingsunterkunft in Nynashamn, 60 Kilometer südlich von Stockholm, das Ziel des Anschlag war. "Es sind polnische Staatsbürger und sie zählen zur rechtsextremen Szene", sagte Polizeisprecher Lars Alvarsjo dem schwedischen Rundfunk. Die Zeitung "Aftonbladet" berichtete, alle Verdächtigen hätten ausländische Pässe bei sich gehabt; bei einigen von ihnen handele es sich um Polen, die in Schweden lebten und arbeiteten. Der Polizeieinsatz erfolgte am Montag.

Schweden hat im vergangenen Jahr bei 9,8 Millionen Einwohnern 163.000 Flüchtlinge aufgenommen, das ist eine der höchsten Quoten in Europa. Die Zuwanderung führt zunehmend zu Spannungen. Im Jänner hatten sich dutzende mutmaßliche Hooligans und Neonazis in Stockholm versammelt und auf Flugblättern zu Anschlägen auf junge Flüchtlinge aufgerufen. Die Regierung hat inzwischen wieder Kontrollen an der Grenze zu Dänemark eingeführt. Dennoch rechnet sie mit 140.000 neuen Asylsuchenden in diesem Jahr. (APA, 9.2.2016)