Palma de Mallorca – Im Prozess gegen die spanische Königsschwester Cristina (50) und 16 weitere Angeklagte hat einer der Hauptbeschuldigten Verfehlungen eingeräumt. Der frühere spanische Umweltminister Jaume Matas gab am Donnerstag zu, dass er als Regierungschef der Balearen in unzulässiger Manier Gelder für die Stiftung Noos freigegeben habe.

"Ich nehme die Schuld auf mich", sagte der konservative Ex-Politiker vor einem Gericht in Palma de Mallorca. Die Staatsanwaltschaft fordert für ihn elf Jahre Haft.

Die Stiftung Noos war von Cristinas Ehemann Inaki Urdangarin (48) und einem Geschäftsfreund ins Leben gerufen worden. Die Partner sollen der Anklage zufolge das Institut dazu genutzt haben, rund sechs Millionen Euro Steuergelder zu unterschlagen.

Die Infantin Cristina ist angeklagt, ihrem Mann Beihilfe zum Steuerbetrug geleistet zu haben. Das Gericht gab bekannt, dass die Vernehmung der Schwester von König Felipe VI. um eine Woche auf den 19. Februar vorgezogen wird.

Matas sagte aus, er habe die Gelder an die Stiftung gezahlt, weil er erreichen wollte, dass die Regionalregierung der Balearen gute Beziehungen zu Urdangarin und zum spanischen Königshaus unterhielt. Der 61-jährige Ex-Politiker war zuvor in zwei Korruptionsprozessen verurteilt worden. Gegen ihn sind noch weitere Verfahren anhängig. (APA, 11.2.2016)