Bohaaa, was für eine schlechte Laune. Man möchte an diesem Sonntag im Tatort Du gehörst mir nicht Teil des Ludwigshafener Ermittlerteams sein. Lena Odenthal (Ulrike Folkerts), Mario-ich-hab-eigentlich-keinen-Vornamen Kopper (Andreas Hoppe) und die neue, ehrgeizige LKA-Kollegin Johanna Stern (Lisa Bittner) raunzen sich gegenseitig nur an und machen einander das Leben schwer, wobei die neue Frau Superkorrekt am meisten nervt.
Sie weiß mit ihren kühlen Fallanalysen einfach alles besser als die beiden Bauchmenschen. Der Fall geht Lena und Kopper auch an die Nieren. Zwei junge Bodybuilder sind ermordet worden, worüber noch keiner eine Träne vergießt.
Aber sie haben zuvor eine junge, aufstrebende Primaballerina brutal vergewaltigt. Diese liegt seit Wochen im Koma. Hat sich ihre verzweifelte Mutter gerächt? Oder waren die beiden Männer jemandem mit ihren Anabolika-Deals ins Gehege gekommen? Es sind recht abgetrampelte Pfade, denen die Kommissare da folgen müssen.
Und es ist ohnehin nach der Hälfte klar, wer die schweren Jungs ins Jenseits befördert hat. Nicht, weil diese Person sich so verdächtig oder gar so verdächtig unverdächtig benimmt, sondern weil mit sehr einfacher Krimimasche gestrickt wird.
Einschalten kann man am Sonntag trotzdem, und das liegt an der jungen Tänzerin, deren Liebesgeschichte mit einem gar nicht so coolen Möchtegern-Gangsta-Rapper im Rückblick gleichermaßen anrührend wie verzweifelt erzählt wird. Hier bedarf es nicht vieler Worte, nur einer guten Kameraeinstellung und der richtigen Musik. Damit kann die dröge Mördersuche der Kommissare allerdings nicht mal ansatzweise mithalten. (Birgit Baumann, 13.2.2016)