Eagles of Death Metal: Comeback in Paris.

Foto: APA/AFP/JOEL SAGET

Die Tiroler Band White Miles eröffnete wie schon im November für EoDM.

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Paris – Mit einem emotionalen Konzert ist die Rockband Eagles of Death Metal drei Monate nach dem Anschlag im Musikclub Bataclan nach Paris zurückgekehrt. "Ich liebe euch verdammt noch mal alle", rief Frontmann Jesse Hughes den Zuschauern im Konzertsaal Olympia zu. Unter den Gästen waren auch Überlebende der Attentate vom 13. November. Wie beim Konzert am Anschlagsabend, bei dem 90 Menschen von islamistischen Terroristen getötet wurden, war auch am Dienstagabend das Tiroler Duo White Miles die Vorgruppe.

Das Konzert ist Teil der seit Samstag laufenden Welttournee der Eagles of Death Metal, die in Stockholm begann und die Band am 22. Februar in den Wiener Gasometer führen wird, ebenfalls zusammen mit White Miles.

Unter tosendem Beifall betraten die Eagles of Death Metal die Bühne, dazu wurde das Lied "Il est cinq heures, Paris s'eveille" (Es ist fünf Uhr, Paris erwacht) des Liedermachers Jacques Dutronc eingespielt. "Ich möchte einfach versuchen, das Set zu beenden, sodass alle einen Teil dieses schlimmen Zeugs hinter sich lassen und hier (im Herzen) mehr Platz für bessere Sachen schaffen können", hatte Hughes zuvor dem Sender iTele gesagt.

Mitten in ihrem ersten eigenen Song stoppte die Gruppe für einen "Moment der Erinnerung" an die Opfer des Anschlags. Hughes wurde immer wieder von seinen Gefühlen übermannt.

Einladung an damalige Gäste

Die Eagles of Death Metal hatten alle Besucher des Bataclan-Konzerts zu ihrem neuen Auftritt eingeladen. Er stand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen: Der Gehsteig vor dem Olympia war komplett abgesperrt, Polizisten und private Sicherheitsleute kontrollierten die Besucher mehrfach, unter anderem mit Metalldetektoren. Für Überlebende und Angehörige der Opfer standen psychologische Betreuer bereit.

In Interviews vor dem Konzert hatte sich Hughes erneut über die Waffengesetzgebung geäußert und gesagt: Bis niemand mehr Waffen habe, müsse vielleicht jeder Waffen haben. "Hat Ihre französische Waffenkontrolle den Tod einer einzigen Person verhindert?", fragte er, nachdem ihn eine Journalistin von iTele darauf angesprochen hatte. Dem Sender Canal+ sagte er: "Ich bin kein Held, aber wenn ich eine Waffe gehabt hätte, hätte ich etwas ändern können – und ich wäre bereit gewesen, es zu tun."

Aussagen von US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump über die Pariser Anschläge bezeichnete Hughes gegenüber "Le Monde" allerdings als absurd. Trump hatte gesagt, er trage immer eine Waffe und hätte im Bataclan das Feuer auf die Terroristen eröffnet. "Ja, das ist absurd, wir sind nicht da, um Politik zu machen", sagte Eagles-Mitbegründer Josh Homme. Die Band hatte ihre nach dem Anschlag unterbrochene Europatournee am Samstag in Stockholm fortgesetzt. Schon im Dezember war sie mit zwei Stücken Überraschungsgast eines Konzerts von U2 in Paris.

Das Bataclan soll bis Ende des Jahres renoviert und wiedereröffnet werden. Dann will Hughes mit den Eagles der Erste sein, der dort auf der Bühne steht: "Ich liebe diesen Club." (APA, dpa, 17.2.2016)