Wir würdigen den großen deutschen Kinderbuchautor, Illustrator und Schriftsteller mit einer Ansichtssache seiner schönsten Werke
Ansichtssache
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Lisa Mayr
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Wir würdigen den großen deutschen Kinderbuchautor, Illustrator und Schriftsteller mit einer Ansichtssache seiner schönsten Werke
Janoschs Kinderbücher sind so legendär wie zeitlos sympathisch – die Geschichten vom kleinen Tiger und vom kleinen Bären etwa finden sich bis heute in den Bücherregalen unzähliger Kinder auf der ganzen Welt. Seine Tigerente ist Kult. Janosch ist nicht nur ein Kinderbuchautor, der Kinder erfreut. Er erfreut auch die Eltern. Die von ihm geschaffenen Welten sind Sehnsuchtsorte, die zu betrachten bei einer ganzen Generation Erinnerungen aktiviert.
Janosch wurde im Jahr 1931 als Horst Eckert in Oberschlesien in eine katholische Arbeiterfamilie mit Hang zu Alkoholismus (Vater) und Gewalt (Mutter) geboren. Die harte Schule seiner Kindheit lässt Janosch durch einen dunklen Ton in einigen seiner späteren Bücher erahnen, die frühen Kinderbücher zelebrieren eine gemütlich-bunte Idylle, wo Freundschaft den Leistungszwang sticht.
Niemals Kitsch
Schon möglich, dass bei manchem Vorleser und mancher Vorleserin ein wenig Nostalgie aufkommt, wenn er oder sie dem eigenen Nachwuchs heute "Oh, wie schön ist Panama" oder "Post für den Tiger" zu Gehör bringt. Dabei ist Janosch immer ein Kitschverächter gewesen. Lieber sind ihm Figuren, Tiere und Wunderwesen mit menschlichen Schrullen und Unzulänglichkeiten, die im Kern allesamt Sympathieträger sind – manchmal chaotisch, anarchistisch fast, gerne verschmitzt und immerzu herzensgut.
In einer Zeichnung für das "Zeit"-Magazin stellte sich Janosch einmal selbst die Frage, was eigentlich passiert wäre, wenn der Bär und der Tiger schon Smartphones gehabt hätten. Seine Antwort: "Sie hätten Panama einfach gegoogelt und wären im Übrigen am Tisch sitzen geblieben."
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