Wien/Barentssee – Greenpeace-Aktivisten protestieren seit Dienstag vor einer Ölbohrplattform der OMV in der Arktis. "Ölbohrungen sind immer riskant", sagt Lukas Meus, Arktis-Sprecher von Greenpeace in Österreich und Expeditionsleiter auf dem Schiff. Doch die Bedingungen in der Arktis seien besonders extrem. Eine Ölpest so hoch im Norden wäre kaum beherrschbar, so Meus. "Die OMV bohrt noch dazu in der Nähe eines Naturschutzgebiets, das grenzt an Wahnsinn."

Das besagte Hoop-Ölfeld ist rund 300 Kilometer nördlich der norwegischen Stadt Hammerfest und nur etwa 180 Kilometer vom Naturschutzgebiet Bäreninsel entfernt. Dieses wäre von einer Ölkatastrophe als erstes betroffen. Die Bäreninsel beheimatet neben der größten Vogelkolonie der nördlichen Hemisphäre auch Robben, Wale und Eisbären. Eine Ölpest im Hoop-Ölfeld könnte die Insel bereits in einigen Tagen erreichen.

Keine Methode zur Entfernung von Öl

Ölunfälle in der Arktis können verheerende Folgen mit sich bringen. Bislang gibt es keine wirksame Methode, um Öl aus eisbedeckten Gewässern zu entfernen. Durch die Kälte kann es bis zu Jahrzehnte dauern, bis sich das Öl auf natürliche Weise abgebaut hat. Dadurch kann das sensible arktische Ökosystem langfristig zerstört werden. (july, 9.3.2016)

Foto: Greenpeace/Mitja Kobal
Foto: Greenpeace/Mitja Kobal