Seit fast sechs Jahrzehnten bevölkert Barbie Kinderzimmer in aller Welt – jetzt widmet ein renommiertes Pariser Museum der langbeinigen Puppe eine eigene Ausstellung. In dem im Louvre-Gebäude untergebrachten Pariser Kunstgewerbemuseum wurde am Donnerstag eine Ausstellung mit rund 700 der berühmten Puppen eröffnet. "Barbie ist viel mehr als ein einfaches Spielzeug", sagte Ausstellungskuratorin Anne Monier der Nachrichtenagentur AFP. "Sie ist ein Symbol unserer Kultur und unserer Gesellschaft."

Millionenfach verkauft

Die dünne Puppe mit übergroßem Busen erblickte 1959 das Licht der Welt. Entworfen wurde sie von Ruth Handler, der Ehefrau eines der Mitbegründer des US-Spielwarengiganten Mattel. 1997 wurde die magische Grenze von einer Milliarde verkaufter Barbie-Puppen durchbrochen.

"Die Begeisterung für Barbie beruht auf dem Universum, das Mattel sehr schnell um sie herum geschaffen hat, mit ihrer Familie, ihren Freunden, ihren Aktivitäten", sagt Kuratorin Monier. "Das erlaubt Kindern, ihre Fantasie in alle Situationen zu projizieren."

Spiegel der Zeit

In der Ausstellung werden verschiedene Barbie-Modelle den Titelseiten von Magazinen aus derselben Zeit gegenübergestellt. Das zeige, dass die Puppe immer "ein Spiegel seiner Zeit" gewesen sei, sagt Monier. Immer wieder sah sich Barbie aber auch Vorwürfen ausgesetzt: Kritikerinnen und Kritiker weisen immer wieder darauf hin, dass die Puppe weibliche Stereotype befördert und ein krankmachendes Schönheitsideal etabliert. Vor wenigen Wochen hat der Hersteller Mattel eine neue Barbie-Serie präsentiert, bei der die Puppen etwas kurviger ausfallen.

Die Ausstellung im Pariser Musée des Arts Décoratifs ist nach dessen Angaben die erste dieser Art in einem französischen Museum. In anderen Ländern gab es hingegen bereits zahlreiche Barbie-Ausstellungen. (APA, red, 10.3.2016)

Foto: apa
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Foto: Musée des Arts décoratifs
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