Nutzer sollen Fotos und Videos von ihren islamfeindlichen Aktionen posten.

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Rechtsextreme haben den "Kampf um die Kühltruhe" ausgerufen. Sie fordern Nutzer auf, Schweinefleisch auf Halal-Produkten zu platzieren, um sie so für gläubige Muslime ungenießbar zu machen. Im Islam ist der Verzehr von Schweinefleisch verboten, mit "halal" wird ein gemäß islamischer Glaubensregeln zubereitetes Essen bezeichnet.

Tierschutz als vorgeschobenes Argument

In den vergangenen Monaten hatte es zahlreiche Kontroversen um den Verkauf von Halal-Fleisch in Supermarktketten gegeben. Oftmals wurde mit dem Leid der Tiere argumentiert, obwohl in Österreich Tiere bei der Halal-Schlachtung betäubt werden und nicht mehr leiden als bei der klassischen Schlachtung. Die Supermarktkette Spar zog allerdings nach einem zunehmend islamfeindlichen Shitstorm den Verkauf der Produkte zurück.

Rechtsextreme Initiatoren

In Deutschland verkaufen einige Supermarktketten weiterhin Halal-Fleisch. Diese werden nun von den Machern der "Halal Challenge" ins Visier genommen. Nutzer sollen Schweinefleisch – etwa in Form der Fleischware oder als Wurst – auf Halal-Produkte drapieren. Um an das von ihnen präferierte Essen zu gelangen, müssten gläubige Moslems dann das Schweinefleisch berühren. Unterstützt wird die Aktion laut Vice von bekannten Rechsextremen wie Dominik Roeseler, Mitinitiator von "Hooligans gegen Salafisten". Außerdem rief die deutsche "Identitäre Aktion" zur Teilnahme an der Halal Challenge auf.

Xenophob

Auf Facebook hat sich mit der Halal Challenge-Watch bereits eine Gegenplattform gebildet. Sie schreibt, dass es idiotisch sei, vermeintlich gegen Tierquälerei zu protestieren, indem man Tierprodukte auf Tierprodukte lege. Das entlarve die Aktion als rein xenophob. Binnen weniger Stunden hat es der Hashtag #HalalChallenge geschafft, in die hundert meistgenutzten Hashtags zu gelangen. (red, 31.3.2016)