Das Kasernenareal im Grazer Bezirk Jakomini ist mit 31 Objekten bebaut. Der Bestand aus Stabs-, Mannschafts-, Wirtschafts-, Werkstätten-, Lager- und Garagengebäuden hat eine Nutzfläche von rund 20.000 Quadratmetern. Zudem befinden sich ein Sportplatz und zwei Bunker auf dem Gelände.

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Das Stabsgebäude soll unter Denkmalschutz gestellt werden.

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Die Kirchner-Kaserne in Graz-Jakomini wird um elf Millionen Euro vom Bund an die ZI Bauwerk Gmbh verkauft. Das gab die Maklergesellschaft Sivbeg, ein Tochterunternehmen von Verteidigungsministerium und Bundesimmobiliengesellschaft (Big), am Freitag bekannt. Die ZI Bauwerk Gmbh gehört zu 100 Prozent dem Grazer Unternehmer Martin Kurschel, der unter anderem geschäftsführender Gesellschafter des Wiener Immobilienentwicklers Immovate ist.

Vier Interessenten

Der Mindestkaufpreis wurde auf 9,5 Millionen Euro taxiert. "Vier Interessenten haben für die Liegenschaft geboten", sagt Stephan Weninger, Geschäftsführer der Sivbeg.

Die Kirchner-Kaserne befindet sich südlich des Grazer Stadtzentrums im Bezirk Jakomini und verfügt über eine Grundstücksfläche von rund 57.100 Quadratmetern. Im Umfeld der Kaserne befinden sich Wohnblöcke, weitläufige Kleingartensiedlungen, vereinzelt auch Einfamilienhäuser und Gewerbebetriebe. Die Liegenschaft ist als Bauland – Allgemeines Wohngebiet gewidmet.

Grazer Politik uneins

Die Stadt Graz hatte im Jahr 2014 einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss dahingehend gefasst, dass sie um die Liegenschaft mitbieten solle. Das hat man dann aber doch nicht gemacht. Warum, erklärte Bürgermeistersprecher Thomas Rajakovics vor wenigen Tagen der "Kleinen Zeitung" folgendermaßen: Bei einem offenen Bieterverfahren habe man als Stadt "keine Chance", denn "private Investoren können andere Summen in die Hand nehmen, wo die Stadt mit Steuermitteln nicht mitkann".

Wohnbaustadträtin Elke Kahr (KPÖ) hatte das zuletzt scharf kritisiert; sie will auf dem Areal der Kirchner-Kaserne Gemeindewohnungen errichten. (red, 1.4.2016)