"Das kleine Ich-bin-ich", im Jahr 1972 erschienen, gehört zu den absoluten Klassikern der humanistisch geprägten Kinderliteratur. Mira Lobe erhielt dafür unter anderem den Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur. Die Illustrationen stammen von Susi Weigel, mit der Lobe viele Jahre lang zusammengearbeitet hat – und die nicht nur bei diesem Buch Lobes Stichwortgeberin war.

Nun erscheint im Verlag Jungbrunnen erstmals eine dreisprachige Variante des "Kleinen Ich-bin-ich", die neben dem Originaltext auf Deutsch eine Übersetzung auf Arabisch und Farsi auf einer Seite bietet. Das soll dem Verlag zufolge jungen Leserinnen und Lesern das Deutschlernen "und somit auch die Integration" erleichtern. Denn "Individualität drückt sich auch in der Sprache aus".

Mira Lobe, Susi Weigel
Das kleine Ich-bin-ich

Verlag Jungbrunnen 2016
64 Seiten, 16,95 Euro
ab 3 Jahren

Mehr Nachfrage für Flüchtlingsarbeit

Individualität ist bekanntlich das zentrale Thema dieses Kinderbuchs. Seit 2011 gibt es bereits eine viersprachige Ausgabe. Seit damals können Kindergärten, Schulen und Familien die Geschichte auf Türkisch, Kroatisch, Serbisch und Deutsch lesen. "In den letzten Jahren stieg die Nachfrage nach Übersetzungen ins Arabische und in Farsi – vor allem in der Arbeit mit Flüchtlingen", heißt es vom Verlag.

Die Finanzierung dieser Ausgabe sei möglich gewesen, weil der Vorsitzende des Jungbrunnen-Aufsichtsrats, Josef Hieden, Spenden dafür gesammelt habe. Ein Großteil der Bücher werde Organisationen gespendet, die sich für die Integration von Flüchtlingen einsetzen. (Lisa Mayr, 5.4.2016)