Christan Ragger zieht sich aus der Politik zurück.

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Er wird durch den Nationalratsabgeordneten Gernot Darmann ersetzt.

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Klagenfurt – Unter Kärntens Freiheitlichen gibt es wieder Turbulenzen: Nun muss Parteichef Christian Ragger gehen.

Vor einem Jahr hatte Ragger einen innerparteilichen Machtkampf für sich entschieden. Sein Klubobmann im Landtag, Christian Leyroutz, hatte öffentlich gegen den Parteichef opponiert, weil dieser seiner Meinung nach in den Verhandlungen mit dem Finanzministerium viel zu konziliant agiert hatte. Leyroutz forderte deshalb den Abbruch der Gespräche mit dem Finanzminister. Es ging um die überlebensnotwendige Finanzhilfe des Bundes für Kärnten. Bundesparteichef Heinz-Christian Strache hatte sich demonstrativ hinter Ragger gestellt, der gestärkt aus dem Konflikt hervorging.

Darmann kommt

Ragger hat aber offensichtlich nicht geahnt, was tatsächlich hinter seinem Rücken vorging, denn jetzt, ein Jahr später, wird er vom Bundesparteichef abmontiert und durch den Nationalratsabgeordneten Gernot Darmann ersetzt. Offiziell tritt Ragger von selbst zurück.

Die Hintergründe der Ablöse liegen noch etwas im Dunkeln. In Kärntner Regierungskreisen geht man davon aus, dass Raggers innerpolitischer "Erzfeind" Leyroutz in vorderster Reihe bei der Kabale mitgespielt hat.

Ragger will Darmann selbst vorgeschlagen haben

Ragger meinte, er sei stolz auf die gelungene Konsolidierung der Kärntner Freiheitlichen. "Mein Ziel war es aber zu keinem Zeitpunkt, selbst Landeshauptmann werden zu wollen und als Kandidat für dieses Amt in eine Wahlauseinandersetzung zu gehen." Darmann sei der beste Mann für diese Aufgabe, er selbst habe ihn Strache vorgeschlagen.

Ragger will sich in Zukunft mehr seiner Anwaltskanzlei widmen. "Die Erreichung des Ziels eines starken freiheitlichen Wahlergebnisses bei den kommenden Landtagswahlen ist ein so zeitintensives Unterfangen, dass das mit meinen privaten beruflichen Plänen nicht vereinbar ist." Er werde aber "selbstverständlich weiterhin Teil des freiheitlichen Teams" bleiben, auch Obmann im Bezirk Wolfsberg bleiben und "im Einvernehmen mit allen Verantwortungsträgern der Landes- und Bundespartei das freiheitliche Team im Nationalrat verstärken". (Walter Müller, 5.4.2016)