Keisuke Honda, hier nach einem Treffer für Japan in der WM-Quali gegen Syrien Ende März, hat große Pläne mit dem SV Horn.

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Sportlich ab sofort in der Verantwortung: Masanori Hamayoshi.

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Horn – Der japanische Einfluss bei Regionalligist Horn wird immer größer. Am Montag präsentierte der Tabellenzweite der Ostliga Masanori Hamayoshi als neuen Cheftrainer. Der 44-Jährige, der mehrere Sprachen spricht und Grundkenntnisse in Deutsch hat, war unter anderem Trainer von Nagoya Grampus, als Ivica Vastic dort spielte. Seine Uefa-Pro-Lizenz erwarb der Neue in Slowenien, wo er danach auch Nachtwuchsmannschaften betreute.

Im vergangenen Sommer ist das Familienunternehmen (Sportmanagement, Fußballschulen) des japanischen Stars Keisuke Honda (AC Milan) bei Horn eingestiegen. Mittlerweile stehen sechs japanische Spieler im 27 Profis umfassenden Kader. "Innerhalb des Vereins gibt es volle Unterstützung für das Projekt", sagte Hondas Obmannkollege Rudolf Laudon dem Fußballmagazin "Ballesterer". Ein entsprechender Beschluss in der Generalversammlung fiel einstimmig aus. So gut wie alle Positionen innerhalb des Klubs sind doppelt besetzt, mit einem Österreicher und einem Japaner.

Ehre und Dank

Hamayoshi tritt die Nachfolge von Hans Kleer an, von dem sich der Klub zu Monatsbeginn getrennt hat. Offiziell aufgrund philosophischer Differenzen, Gerüchte säuselten, Kleer sei in seinen innersten Kompetenzbereich hineinregiert worden. Interimstrainer Christoph Westenthaler fungiert jedenfalls wieder als Assistent.

"Ich möchte mich beim SV Horn bedanken, dass die Wahl auf mich gefallen ist. Es ist eine Ehre für mich, Cheftrainer beim SV Horn zu sein. Ich werde hart arbeiten, damit auch die Fans viel Spaß mit uns haben und meinen Namen nicht vergessen", meinte Hamayoshi laut Aussendung des Vereins.

Perspektiven

Die Perspektiven für die Waldviertler (Obmann: Keisuke-Bruder Yoji Honda) scheinen grenzenlos. Honda, 72-facher Teamspieler seines Landes, will mit Horn Meister werden, in fünf Jahren soll es die Champions League sein. So der Plan. "Nichts ist unmöglich", sagte der 29-Jährige diesbezüglich den "Niederösterreichischen Nachrichten". Dass bei der Verwirklichung dieses Traums auch österreichische Spieler werden mitwirken dürfen, wollte Honda nicht ausschließen.

Der nächste Schritt zur Glorie wäre der Aufstieg in die Erste Liga. Hier befindet man sich in einem Zweikampf mit der Vienna, derzeit fehlen drei Punkte auf den Tabellenführer. Die Gelegenheit wäre günstig, genießt der Ostligameister heuer doch das Vorrecht des Direktaufstiegs.

Im Jänner hatte Horn erst den Innenverteidigers Nikki Havenaar verpflichtet. Der 20-Jährige mit niederländischen Wurzeln kam von Nagoya und wird nunmehr wieder von seinem zwischenzeitlichen Ex-Trainer gecoacht. Es folgte Shuichi Gonda, der bis Ende 2016 vom FC Tokio ausgeliehen wurde. Der 27-Jährige ist immerhin dreimal für Japans Nationalteam zwischen den Pfosten gestanden. (bausch, APA, 11.4.2016)