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Schauspieler Peter Simonischek.

Foto: EPA/BARBARA GINDL

Paris – Mit leichter Verspätung wurde in Paris am Donnerstag das traditionell fiebrig erwartete Programm des Filmfestivals Cannes präsentiert, denn die Bühne wurde zunächst von protestierenden Teilzeitbeschäftigten in Beschlag genommen. Umso gehetzter stellte der Direktor des Filmfestivals, Thierry Frémaux, die Filme der 69. Ausgabe vor, die am 11. Mai mit Woody Allens Café Society eröffnet wird – ein Line-up, das dafür besonders vielversprechend klingt.

In dem 20 Filme umfassenden Wettbewerb finden sich mit Bruno Dumonts schräger Komödie Ma loute (mit Fabrice Lucchini), Paul Verhoevens Elle, einer Art Rape-Revenge-Thriller mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle, sowie Sieranevada, einem Gesellschaftsdrama um Ängste und Trauer vom Rumänen Cristi Puiu, drei schon im Vorfeld besonders hoch gehandelte Arbeiten.

Jim Jarmusch, Sean Penn, Xavier Dolan

Aus den USA kommen Jim Jarmusch (Paterson mit Adam Driver), Jeff Nichols (Loving über eine gemischtrassige Liebe) und Sean Penn (The Last Face) mit neuen Filmen. Olivier Assayas hat mit Kristen Stewart Personal Shopper, eine Geistergeschichte in der Fashionwelt, realisiert, weitere französische Teilnehmer sind Alain Guiraudie und Nicole Garcia. Mit Maren Ades Toni Erdmann, dem lang erwarteten Nachfolgefilm zu Alle Anderen, läuft nach längerer Zeit auch wieder ein deutscher Film in Konkurrenz, Burg-Mime Peter Simonischek spielt eine der Hauptrollen.

Neben Cannes-Veteranen wie den Dardenne-Brüdern, dem Briten Ken Loach oder Pedro Almodóvar sind auch der Brasilianer Kleber Mendonça Filho und der kanadische Regie-Jungstar Xavier Dolan (Juste la fin du monde mit Marion Cotillard) im Rennen um die Goldene Palme. Außer Konkurrenz laufen u. a. Jim Jarmuschs Iggy-Pop-Porträt Gimme Danger, Jodie Fosters Thriller Money Monster (mit George Clooney), Albert Serras La mort de Louis XIV sowie der Fantasyfilm The BFG von Steven Spielberg. (Dominik Kamalzadeh, 14.4.2016)