Banjul – Sicherheitskräfte im westafrikanischen Gambia haben bei Protesten gegen Präsident Yahya Jammeh am Samstag mindestens zwölf Oppositionelle festgenommen. Die Demonstranten forderten Jammehs Rücktritt sowie Wahlreformen.

Schon am Donnerstag waren bei Protesten in der Hauptstadt Banjul zahlreiche friedliche Demonstranten aufgegriffen worden. Daraufhin sei einer der Protestler, ein bekannter politischer Aktivist, in Untersuchungshaft gestorben, teilte die Menschenrechtsgruppe Amnesty International am Samstag mit.

Jammeh hatte im Februar verkündet, er wolle sich bei Wahlen im Dezember ein fünftes Mal zum Staatschef wählen lassen. Der 50-jährige regiert das kleinste Land des Kontinents seit einem Militärputsch 1994. Ihm werden Misswirtschaft und Korruption vorgeworfen.

Gambia gehört nach einem UN-Index zu den 15 ärmsten Ländern der Welt. Bei der Präsidentschaftswahl 2011 sprach die Opposition von Wahlbetrug. Internationale Beobachter stuften die Abstimmung als weder frei noch fair ein. (APA, dpa, 16.4.2016)