Wer schon immer wissen wollte, wo die Grenze der Stadt Salzburg verläuft, fährt sie am besten mit dem Rad ab. Das ergibt eine schöne Rundtour, für die man nicht einmal an seine physischen Grenzen gehen muss. Die Route ist gemächlich, abwechslungsreich und hat – sofern man den höchsten Punkt des Stadtgebiets, den Gaisberg, umfährt – kaum Steigungen.

Ihren heutigen Umfang hat die Stadt an der Salzach noch nicht so lange: 1935 beschloss der Landtag, Maxglan, Gnigl und Itzling in das Stadtgebiet einzubeziehen. 1939 wurden mit der Eingemeindung von Leopoldskron, Morzg, Aigen, Liefering und einem Teil von Hallwang Salzburg in seiner aktueller Größe geschaffen.

Foto: Stefanie Ruep

Empfehlenswert ist es, einen Stadtplan bei der Erkundungstour mitzunehmen, um sich während der Fahrt an die Stadtgrenze herantasten zu können. Auf manchen Abschnitten ist die genaue Grenzlinie leider nicht befahrbar. Oftmals fehlt ein passender Weg.

Erholsamer Saalachspitz

Beginnen kann man den Rundkurs überall, für die meisten bietet sich der Einstieg am Salzachradweg in der Nähe des Hauptbahnhofes an. Von dort geht es in Richtung Norden über das neue Salzachkraftwerk, die Sohlstufe Lehen und den Glanspitz bis zum Saalachspitz, wo die Saalach in die Salzach mündet. Die Landzunge und die Auwälder sind mittlerweile ein beliebtes Naherholungsgebiet, der nach dem Hochwasser 2013 zerstörte Mündungsbereich wurde mittlerweile nachhaltig saniert. Hier treffen auch Stadt- und Landesgrenze aufeinander.

Foto: Stefanie Ruep

An der Saalach, immer an der Grenze zu Bayern entlang, passiert der Weg den Grenzübergang Saalachbrücke: im Sommer 2015 einer der zentralen Grenzübergänge für Flüchtlinge auf dem Weg nach Deutschland. Heute ist es hier wieder ruhig, einzig stauende Autos sind häufig.

Beim Sägewerk Kaindl in Kleßheim strömt einem noch immer der Duft von frischem Holz in die Nase. Die Räder laufen fast ohne Widerstand, der Rad-Asphalt ist hier besonders fein. Danach passiert die Strecke einen Salzburger Shopping-Außenposten: das Airport- und Outlet-Center in Wals-Himmelreich. Am Flughafen vorbei schlängelt sich der Weg durch Siedlungen, bis man den Glanbach erreicht, von dem ein Abschnitt 2009 renaturiert wurde.

Radweg ohne Geparden

Hinter der Glan thront der Untersberg, der bis Hellbrunn im Blickfeld bleibt. Entlang der Zoomauer wird das Radeln von tierischen Geräuschen begleitet. Geparden auf der Wiese wird man wie im Sommer 2014 wohl nicht mehr begegnen. Seit ihrem Ausbruch leben die Raubkatzen in einem Hochsicherheitsgehege.

Am Saalachspitz mündet die Saalach in die Salzach.
Foto: Stefanie Ruep

Der Weg führt über die Salzach, den Glasenbach und verläuft in Aigen am Rand des Gaisbergs; vorbei am Schloss Aigen und Schloss Neuhaus bis Gnigl. Die Linzer Bundesstraße bis zur Abzweigung Söllheim ist die einzige vielbefahrene Straße ohne Radweg auf der Strecke. Unter den Viadukten der Westautobahn durch und weiter nach Kasern. Der letzte Abschnitt führt von Itzling hinauf nach Bergheim und entlang der Salzach zurück zum Ausgangspunkt.

Motivierte Radfahrer, die keine Steigungen scheuen, nehmen den Gipfel des Gaisbergs (1288 m) mit. Will man so nah wie möglich an der Standtgrenze bleiben, müssen zusätzlich Wanderwege begangen werden. Mit dem Rad geht’s vom Kreisverkehr Glasenbach in Richtung Vorderfager steil bergauf via Oberwinkel zur Gaisbergspitze. Über die Gaisbergstraße zurück zur Grazer Bundesstraße in Gnigl. (Stefanie Ruep, 22.4.2016)