Der Verein für Konsumenteninformation stellte den getesteten Kinderschuhen weitgehend ein sehr gutes oder gutes Zeugnis aus. Nur die Sandalen von Clarks fielen durch.

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Wien – Mit den Füßen von Kleinkindern ist das so eine Sache: Ihr schnelles Wachstum erfordert regelmäßig Nachschub an neuen Schuhen. Auch wenn der heranwachsende Fuß an warmen Tagen ohne Socken auskommt, für die warme Jahreszeit sind Sandalen und Halbschuhe vom Vorjahr meist nicht mehr zu gebrauchen. Sie bieten zu wenig Luft – trotz des luftigen Wetters.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat nun geprüft, ob die neuen Treter für die Kleinen auch frei von potenziellen Schadstoffen wie Chrom VI, verbotenen Azofarbstoffen und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) sind. Zusätzlich wurde untersucht, ob das farbige Obermaterial abfärbt. Darüber hinaus wurde nach PVC in den Kunststoffteilen der Schuhe gefahndet.

Insgesamt testeten die Konsumentenschützer 14 Paar Sandalen, Ballerinas, Slipper und Sneaker in den Größen 23 bis 31. Der Kaufpreis bewegte sich zwischen 19,95 Euro (Bambulini Kinderschuh, gekauft bei Jello) und 74,95 Euro (Camper for Kids Kindersandale, gekauft bei Humanic).

Ein Schuh überschritt Chrom-IV-Grenze

Chrom VI entsteht beispielsweise bei der Lederverarbeitung. Es gilt als krebserregend und zählt zu den häufigsten Kontaktallergenen. Laut Reach-Verordnung (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) der EU dürfen seit 1. Mai 2015 nur noch Produkte verkauft werden, deren Chrom-VI-Gehalt drei Milligramm pro Kilogramm nicht übersteigt. Bei den Kindersandalen Rio Dance von Clarks wurde im Deckleder laut VKI ein Wert von 4,6 Milligramm pro Kilogramm festgestellt. Die Schuhe hätten demnach gar nicht in den Handel gelangen dürfen. In den anderen 13 Produkten wurde der Grenzwert nicht überschritten.

Entwarnung konnten die Konsumentenschützer hinsichtlich Azofarbstoffen im Leder und den textilen Teilen der geprüften Kinderschuhe geben. Die in der EU verbotenen Mittel werden synthetisch hergestellt und zum Färben von Textilien, Leder, Papier und etlichen weiteren Materialien eingesetzt. Einige dieser Azofarbstoffe sind gesundheitlich besonders problematisch, da sie krebserregende Substanzen wie Amine freisetzen können.

Alle 14 Kinderschuhe wurden darüber hinaus im Labor auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe untersucht. In den Sohlen von sechs Produkten konnten diese in geringen Mengen nachgewiesen werden. Allerdings gilt keines der gefundenen PAK als krebserregend, betont der VKI.

Farbenspiele

"PVC belastet die Umwelt und sollte deshalb vermieden werden", erklären die Konsumentenschützer. Das Ergebnis des Tests: Nur in der Kindersandale von Miho Ikado konnten Polyvinylchlorid nachgewiesen werden. Zu den besten Produkten zählte der Kinderschuh Peu von Camper, aber auch die Modelle von Elefanten, Gea, Pepino und Primigi erreichten ein "sehr gutes" Urteil. "Sie haben allerdings den Nachteil, dass sie abfärben", schreiben die Autoren. (red, 28.4.2016)