Olaf O. und Denise G. wollen ihr Gesicht nicht zeigen.

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München – Vor dem Oberlandesgericht München hat am Mittwoch der Prozess gegen vier mutmaßliche Mitglieder der rechtsextremen Terrorgruppe "Oldschool Society" (OSS) begonnen. Die deutsche Bundesanwaltschaft wirft den drei Männern und einer Frau die Bildung einer terroristischen Vereinigung und die Vorbereitung eines Anschlags auf ein Flüchtlingsheim im Bundesland Sachsen vor.

Die Gruppe hatte zunächst über Messagingdienste und Facebook zusammengefunden. Bei einem Treffen im Mai 2015 in der sächsischen Stadt Borna wollten die Mitglieder laut Anklage einen Anschlag auf das dortige Flüchtlingsheim vorbereiten und durchführen. Die Polizei hörte zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits ihre Telefonate ab und konnte einschreiten, bevor Meschen zu Schaden kamen.

Feuerwerkskörper und Nägel besorgt

Im Gerichtssaal wurden Mitschriften Aufnahmen verlesen: "So ein Cobra 11, hier, weißt du, hier Dachpappenstifte draufmachen mit Sekundenkleber ringsrum, draufkleben und dann so ein Ding im Asylcenter, im Asylheim so, weißt du, Fenster eingeschmissen und dann das Ding hinterhergejagt", sagte Markus W. zu seinem Gesinnungsgenossen Andreas H.

Dafür hätten sie Feuerwerkskörper in Tschechien besorgt, deren Wirkung sie mit Nägeln oder Brandbeschleuniger erhöhen wollten. Wenige Tage vor dem geplanten Anschlag wurden die vier bei einer großangelegten Razzia festgenommen. Bis Oktober sind 30 Prozesstage vorgesehen. (APA, dpa, 28.4.2016)