Wolfgang Feist, Erfinder des Passivhauses und Leiter des Passivhaus Instituts (re.), mit Vertretern der Klagenfurter Firma Pichler.

Foto: Passivhaus Institut

Wien/Darmstadt – Seit 2014 werden auf der alljährlichen Internationalen Passivhaustagung die sogenannten Component Awards vergeben. Bei den ersten beiden Ausgaben standen jeweils hocheffiziente Passivhausfenster im Fokus. Im Vorfeld der heurigen Tagung in Darmstadt, die am vergangenen Wochenende stattfand, wurden nun neue Lösungen für Komfortlüftungen mit Wärmerückgewinnung für den Einsatz in Wohnbauten gesucht.

Laut Wolfgang Feist, Passivhauserfinder sowie Gründer und Leiter des Passivhaus-Instituts mit Sitz in Darmstadt und Innsbruck, sind es die im Passivhaus notwendigen Lüftungsgeräte, die heute noch den Großteil der Mehrkosten eines Passivhauses gegenüber einem "herkömmlichen", nicht ganz so luftdicht verpackten Gebäude ausmachen. Daher wolle man kostengünstige Ansätze fördern und diesen zu einem Durchbruch im Massenmarkt verhelfen. Gefragt waren laut Ausschreibung "ganzheitliche Konzepte für ein Bestandsgebäude, die nicht nur hoch energieeffizient, sondern vor allem wirtschaftlich sind".

Firma Pichler aus Klagenfurt holte ersten Platz

Feist selbst nahm auf der Tagung in Darmstadt die Verleihung der Awards vor. Der erste Preis ging an ein Gerät für den Einsatz im großvolumigen Wohnbau, konzipiert vom österreichischen Hersteller J. Pichler GmbH aus Klagenfurt. Die Lösung des Unternehmens benötige "nur noch sehr wenig Platz in einer Wohnung" und habe vor allem mit Planungsaspekten überzeugt: "Das gebäudezentrale Gerät ermöglicht einen sehr guten Zugang für Wartungsarbeiten, außerdem wird die Installation durch vorgefertigte Komponentenlösungen, wie einer kombinierten Einheit aus Schalldämpfer, Volumenstromregler und Verteilkasten, vereinfacht."

Ein geteilter zweiter Platz wurde an das niederländische Unternehmen Vaventis und an das Südtiroler Büro Michael Tribus Architecture vergeben. Vaventis BV habe mit einer sehr schmalen Gerätebreite und einer einfachen Montage vor allem in der Kategorie "Eignung für schrittweise durchgeführte Sanierung" eine gute Bewertung erzielt, so die Jury. Bei der Lösung von Tribus Architecture wurde das Kanalnetz "sehr kompakt umgesetzt – die Platzierung des Geräts nahe der Außenwand reduziert Außen- und Fortluftleitungen auf ein Minimum". (mapu, 30.4.2016)