Eine Untersuchung der MedUni Wien hat gezeigt, dass ein 40-minütiges Lauftraining, zwei Mal pro Woche – über einen Zeitraum von zwei Monaten – die Aktivierung von Thrombozyten normalisiert.

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Wien – Forscher vom Institut für Physiologie der MedUni Wien und vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Wien konnten in einer Studie zeigen, dass die Aktivierung von Thrombozyten (Blutplättchen) die Bildung von Thromben fördert. Diese Blutgerinnsel können Blutgefäße verstopfen – also zu einer Thrombose führen – und den Ausfall der Blutversorgung von Organen bewirken.

Zudem konnten die Wissenschafter nachweisen, dass erhöhte Fitness relativ rasch zu einer Normalisierung der Thrombozytenfunktion führt. Im konkreten Fall war das ein Lauftraining von jeweils maximal 40 Minuten, drei Mal wöchentlich – über den Zeitraum von zwei Monaten.

Herz-Kreislauferkrankungen und ihre akuten Formen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zählen zu den weltweit häufigsten Todesursachen. Der über mehrere Jahrzehnte ablaufende Entstehungsprozess dieser Erkrankungen wird durch Risikofaktoren wie Bewegungsmangel begünstigt und beeinflusst die Funktion unterschiedlicher Zielzellen negativ. So kann eine Aktivierung von Blutplättchen zu einem Zusammenschluss dieser Zellen führen und damit zur Ausbildung eines Thrombus. Darüber hinaus sind aktivierte Thrombozyten auch an Entzündungsprozessen beteiligt.

Positiver Effekt nach relativ kurzer Zeit

In der Studie mit 62 Teilnehmerinnen konnte nun gezeigt werden, dass bereits moderates Training in vergleichsweise kurzer Zeit zu signifikant positiven Effekten bei Frauen mit geringer körperlicher Fitness führt. Konkret: Diese Probandinnen konnten nach zwei Monaten Training ähnliche Werte der Thrombozytenaktivierung aufweisen wie Frauen mit durchschnittlicher oder sehr guter Fitness.

"Latent aktivierte Thrombozyten setzen eine Vielzahl von Mediatoren frei, welche die Entwicklung atherosklerotischer Gefäßveränderungen fördern. Wenn geringe körperliche Fitness mit einem höheren Aktivierungsgrad der Thrombozyten einhergeht, ist daher auch ein Einfluss auf die frühesten Phasen dieser Krankheitsentwicklung schlüssig. Die hier gezeigten Trainingseffekte passen sehr gut zu epidemiologischen Daten, wonach trainierte Personen verglichen mit körperlich Inaktiven ein um zirka 40 Prozent niedrigeres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse aufweisen", sagt Erstautor der Studie, Stefan Heber. (red, 3.5.2016)