Auch die Katze werde dem Windows-Dinosaurier nicht mehr helfen, zeigt sich Microsoft-Blogger Paul Thurrott überzeugt.

Grafik: Microsoft / Paul Thurrott

Seit vielen Jahren begleitete Microsoft-Blogger Paul Thurrott die Geschicke des Windows-Herstellers. Dabei hat er so manches Auf und Ab miterlebt, klar war aber immer, dass Microsoft die dominante Rolle in der Softwarewelt innehatte. Dies hat sich in den letzten Jahren durch das Erstarken mobiler Plattformen nachhaltig geändert. Längst ist Android zum am meisten genutzten Betriebssystem aufgestiegen, Microsoft blieb aber zumindest die Herrschaft über den PC-Markt. Doch nun sieht Thurrott auch ein Ende dieser Dominanz nahen – und zwar wesentlich früher als viel erwarten.

Mobile drängt auf den Desktop

Jene Post-PC-Ära von der Apple-Gründer Steve Jobs gerne gesprochen habe, nahe mit Riesenschritten. Sowohl Apple als auch Google würden derzeit ihre mobilen Betriebssysteme in Richtung Desktop-Nutzung ausbauen. Dies zeige sich nicht zuletzt an den von den beiden Unternehmen in den letzten Monaten vorgestellten Tablets, dem Pixel C und dem iPad Pro, die trotz ihrer Defizite ganz klar in Richtung Desktop drängen.

Was fehlt

Alles was noch fehle seien einige gezielte Verbesserungen an Android und iOS und schon könnten beide auch im Produktiveinsatz eine echte Konkurrenz zu Windows werden, und an dessen Marktanteilen knabbern. Thurrott spricht dabei etwa von besserem Multitasking oder auch einem klassischen Fenstermodus, sowie natürlich weiteren Optimierungen für die Nutzung mit Maus und Tastatur. Alles Dinge an denen etwa Google bekanntermaßen mit Android N bereits arbeitet.

Nicht alle aber viele

Der Microsoft-Blogger betont, dass die Systeme von Google und Apple natürlich nicht die gesamte Desktop-Nutzungspalette abdecken könnten. Wer Spezialanwendungen im Profi-Bereich suche, werde auch in Zukunft nur schwer um Windows herumkommen. Für die breite Masse könnte aber ein Desktop-Android oder -iOS schon bald Windows ablösen.

Unabwendbar?

Besonders unerfreulich für den Softwarehersteller: Microsoft könne gegen diesen Trend wenig tun, Die mobilen Windows-Ambitionen seien spektakulär gescheitert, gleichzeitig sei es wesentlich einfacher Android und iOS in Richtung Desktop zu erweitern als den umgekehrten Weg mit Windows zu beschreiten. Mit dem aggressiven Push zu Windows 10 versuche das Unternehmen zwar dagegen zu halten, genau damit verärgere man zum Teil aber wieder User.

Dinosaurier

Die Windows-Dinosaurier stünden potentiell vor ihrem Aussterben, findet Thurrott deutliche Worte. Android und iOS seien jene Kometen, die das Ende einleiten würden. So etwas gehe natürlich nicht von einem Tag auf den anderen, aber mit dem Drängen jener in den Arbeitsmarkt, die mit Google-Services und Apple-Hardware aufgewachsen sind, werde auch hier die Position von Microsoft nach und nach bröckeln. (red, 5.5.2016)