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Pep Guardiola: "Ich habe viel gekämpft, habe alles, mein Bestes getan. Nach Jupp Heynckes wusste ich, dass ich es nicht besser machen kann."

Foto: Reuters/Dalder

München – Pep Guardiola hat einen öffentlichen gewordenen Kabinen-Krach nach dem Aus des FC Bayern München in der Fußball-Champions-League gegen Atletico Madrid als Angriff gegen seine Person bezeichnet. "Die Leute, die gesprochen haben, wollen mich treffen. Das ist viele Male passiert in den drei Jahren", sagte der scheidende Bayern-Trainer am Freitag.

Er habe feststellen müssen, dass Informationen bei den Bayern immer wieder die Kabine verließen. Damit träfen die Informanten aber nicht ihn, sondern Mannschaft und Verein.

Krach mit medizinischer Abteilung

Nach dem 2:1 am Dienstag im Halbfinal-Rückspiel gegen Atletico Madrid soll es einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge zu einer Auseinandersetzung zwischen Guardiola und der medizinischen Abteilung gekommen sein.

In der Amtszeit des Katalanen gab es immer wieder Dissonanzen um verletzte Spieler und deren rasche Rückkehr in den Spielbetrieb. Der langjährige Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt trat in der vergangenen Saison sogar mit seinem kompletten Stab zurück. "Ich habe gekämpft mit den Ärzten, den Physiotherapeuten, der Scouting-Abteilung, weil ich das Beste für den Verein wollte", sagte Guardiola über seine Vorgehensweise.

"... dann habe ich versagt"

Guardiola zieht ein zwiespältiges Fazit seiner dreijährigen Arbeit. "Wenn die Bewertung davon abhängt, ob ich die Champions League gewinne oder nicht, dann habe ich versagt. Dann ist meine Periode nicht perfekt. Das muss ich akzeptieren", sagte der Spanier.

Er sei beim FC Bayern aber "sehr glücklich" gewesen. "Ich habe viel gekämpft, habe alles, mein Bestes getan. Nach Jupp Heynckes wusste ich, dass ich es nicht besser machen kann. Ich wollte den Spielern helfen, das Niveau zu halten. Das haben wir geschafft", sagte Guardiola. Er habe auch "viele schöne Sachen über unsere Performance gelesen. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Da kann ich nur vielen, vielen Dank sagen."

Meistertitel soll fixiert werden

Mit einem Sieg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim FC Ingolstadt wollen die Bayern den historischen vierten Titel in Serie klar machen. Dies sei nach dem Aus gegen Atlético Madrid "nicht einfach. Aber wir müssen das jetzt akzeptieren und sofort an das nächste Spiel denken. Dafür haben wir lange gekämpft, das ist jetzt mein Ziel", sagte Guardiola.

Das oberbayerische Derby in Ingolstadt werde aber, so der Bayern-Coach, "sehr kompliziert. Ingolstadt hat eine Wahnsinns-Saison gespielt. In der Arena war es vielleicht die beste Mannschaft. Sie werden mit großem Enthusiasmus gegen uns spielen." (APA, 6.5.2016)