Bozen – Bei der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl in Bozen hat am Sonntag keiner der 13 Bewerber die absolute Mehrheit für das Bürgermeisteramt erreichen können. In zwei Wochen wird es daher zur Stichwahl kommen.

Renzo Caramaschi von der Demokratischen Partei (PD) und der Kandidat des Mitte-rechts-Bündnisses (Centrodestra), Mario Tagnin, werden in zwei Wochen zur Stichwahl antreten. Der Kandidat der Südtiroler Volkspartei (SVP) kam ganz knapp nur auf Platz drei.

Rechte Casa-Pound überraschend über fünf Prozent

Bei der Gemeinderatswahl erzielte die SVP laut Berechnungen der Gemeinde Bozen mit 16,98 Prozent die meisten Listenstimmen, allerdings erhält die PD (15,83 Prozent) aufgrund der Wahlarithmetik im Gemeinderat einen Sitz mehr als die SVP. Die PD müsste damit auf neun Mandate kommen, die SVP auf acht. Die 5-Sterne-Bewegung wurde mit 12,07 Prozent Dritter und kommt auf sechs der 45 Sitze.

Die extrem rechte Casa-Pound kam überraschend auf über fünf Prozent der Stimmen und dürfte mit drei Sitzen vertreten sein. Insgesamt kamen zehn der 17 angetretenen Listen in den Gemeinderat.

Wahlbeteiligung in Bozen leicht gesunken

Einige Listen scheiterten an der im neuen Gemeindewahlgesetz eingeführten Dreiprozenthürde, darunter die Süd-Tiroler Freiheit, die aus der SVP ausgetretene Anna Pittarelli und die Landtagsabgeordnete Elena Artioli. Die Wahlbeteiligung nahm etwas ab. Während im vergangenen Jahr 57,77 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen gingen, gaben am Sonntag 56,14 Prozent ihre Stimme ab.

Auch in den drei ebenfalls kommissarisch verwalteten Gemeinden Freienfeld, Niederdorf und Schluderns wurde gewählt. In Freienfeld setzte sich Peter Faistnauer von der Freien Liste mit 71,51 Prozent deutlich durch. Er hatte bereits bei der Gemeinderatswahl 2015 das Amt des Bürgermeisters erreicht. In Schluderns gewann der SVP-Kandidat Peter Trafoier und wird mit 38,26 Prozent neuer Bürgermeister. Herbert Faustner vom "Bündnis 2016" setzte sich in Niederdorf durch. (APA, 9.5.2016)