Der Tipo ist Fiats jüngster Beitrag in der Golfklasse. Er überzeugt durch ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis und sauberen Qualitätseindruck. Der Fünftürer startet Ende Juni, der Kombi folgt im Herbst.

Foto: Fiat
Grafik: der Standard
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Turin – Das ist ein sehr wichtiges Auto für Fiat, weil es zeigen will, dass es jenseits gspaßiger Retro-Mobile, die sich, wenn auch nicht in der Kleinheit, aber in ihrer Aussage, alle auf den 500er beziehen, noch eine ganz ernsthafte Welt des Automobilbaus gibt, dass Fiat darüber hinaus nicht nur seltsame US-italienische Mischkulanzen mit Chrysler beherrscht, sondern auch die Fertigung von Weltautos mit europäischem Antlitz – designed by Fiat Stile in Italien, entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Tofas R&D-Center in der Türkei.

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Und in diesem Sinne wirkt der Tipo, seit Herbst als Limousine und nun auch als Fünftürer und Kombi, überaus gelungen. Man geht ziemlich hart ran ans Käuferpublikum, und attackiert die etablierte Konkurrenz aus Europa, Japan und Korea auf einen Schlag, von der VW-Gruppe über Toyota und Co bis Hyundai-Kia.

Nutzen und Komfort

Der Wagen ist ein rundes Ding in jeder Hinsicht, lässt sich keine Schwächen anmerken und zielt auf höchste Nützlichkeit bei gutem Komfort, ansprechenden Fahrleistungen und moderatem Preis. Er versteht sich nicht als Billigauto, versucht aber auch nicht, nobler zu wirken, als er ist. Schwächen zeigt er, jedenfalls auf den ersten Runden, keine.

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Der 120-PS-Diesel arbeitet sehr leise, das Sechsganggetriebe ohne Zwicken, und überall, wo man hinschaut und hinlangt, lächelt dir Verlässlichkeit entgegen. Die Verbundlenker-Hinterachse wirkt federungstechnisch keine Wunder, beschwingt den Wagen aber ohne Tadel. Den Fünftürer gibt es nun ab Ende Juni für knapp 15.000 Euro. Zwei Benziner und zwei Diesel mit jeweils 95 und 120 PS stehen zur Wahl. Neben dem Schaltgetriebe sind ein Automatikgetriebe in einem speziellen Öko-Benziner und ein Doppelkupplungsgetriebe (120-PS-Diesel) ab Herbst angesagt. Ein stärkerer Motor, mehr Ausstattung kostet wie in einem Modulsystem immer jeweils 1300 Euro mehr.

Entertainment

Bedienbarkeit und Komfortfeatures sind der Wagenklasse angemessen, eine 60:40-Rücksitzbank ist schon im Basismodell inbegriffen, genauso wie das längs- und höhenverstellbare Lenkrad, die Klimaanlage und der höhenverstellbare Fahrersitz.

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Auch das Publikum, das vom Auto einen gewissen Unterhaltungswert verlangt, wird bedient. Kernstück bildet ein erstklassiges TomTom-Navi und das Entertainmentsystem Uconnect, dem Chrysler/Fiat-Gegenstück zu Onstar von GM/Opel, in Kürze auch kompatibel mit Apple Car Play und Android Auto. (Rudolf Skarics, 12.5.2016)

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