Nairobi – Südsudanesische Soldaten sollen zahlreiche Zivilisten getötet, gefoltert und vergewaltigt haben. Bei den Angriffen im Westen des Landes hätten sie zudem geplündert und Häuser niedergebrannt, teilte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) am Dienstag mit. Augenzeugen hätten HRW-Mitarbeitern über die grausamen Verbrechen berichtet.

Die Organisation forderte die Regierung auf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. In dem erst 2011 unabhängig gewordene Land war im Jahr 2013 ein blutiger Konflikt ausgebrochen, als ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und dem von ihm entlassenen Vizepräsidenten Riek Machar eskalierte. Zehntausende Menschen fielen der Gewalt zum Opfer, mehr als 2,3 Millionen Menschen sind nach UN-Angaben auf der Flucht. Ende April wurde im Zuge eines Friedensabkommens eine Einheitsregierung gebildet – erneut mit Machar als Vizepräsident.

Während alle Augen sich auf die neue Regierung in der Hauptstadt Juba gerichtet hätten, seien die Soldaten im Westen des Landes mit Morden ungestraft davon gekommen, sagte HRW-Afrika-Direktor Daniel Bekele. (APA, 24.5.2016)