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Peter Thiel gewinnt gerne.

Foto: REUTERS/Jacky Naegelen

"Just don't fuck it up" – versau es einfach nicht: Das soll der wichtigste Rat gewesen sein, den Peter Thiel dem Facebook-Gründer Mark Zuckerberg gegeben hat. Der heute 48-jährige Silicon-Valley-Milliardär (sein Vermögen wurde 2014 auf umgerechnet 19,7 Milliarden Euro geschätzt) war mit 500.000 US-Dollar der erste externe Investor der Social-Media-Plattform. Und er selbst hat in seinem Leben wenig versaut.

Der Sohn deutscher Eltern wurde 1967 im westdeutschen Frankfurt am Main geboren. Als Thiel ein Jahr alt war, übersiedelte die Familie in die USA. Nach mehreren Umzügen ließen sich die Auswanderer in Kalifornien nieder. Der junge Thiel war damals großer Verehrer der "Herr der Ringe"-Trilogie, ein exzellenter Schachspieler und wusste, was er konnte. Sein Schachspiel soll im College ein Sticker geziert haben: "Geboren, um zu gewinnen."

Und der Deutschamerikaner gewann: 1998 begründete Thiel, der einen Bachelor der Philosophie und einen Doktortitel der Rechtswissenschaften von Stanford besitzt, das Online-Bezahlportal Paypal mit. Mit der Firma wollte Thiel laut dem Buch "The Paypal Wars" die Welt vor dem Wertverfall der Währungen durch Inflation befreien. 2002 wurde Paypal an Ebay verkauft – sein Firmenanteil von 3,76 Prozent war damals geschätzte 55 Millionen US-Dollar (49 Millionen Euro) wert.

Die Rettung der Welt

Doch Thiels Mission zur Rettung der Welt geht seitdem weiter: Er investiert in Organisationen, die die Lebensdauer der Menschen verlängern wollen, er gründete das Seasteading Institute mit, das Städte auf dem Meer schwimmen lassen will – damit sie sich Regierungen und deren Gesetzen entziehen können -, und unterstützt die Präsidentschaftskandidatur von Donald Trump.

Sein laut eigenen Angaben wohltätigstes Investment aber war die finanzielle Unterstützung einer Klage des Wrestling-Stars Hulk Hogan gegen das Medienportal Gawker, das ein Sextape Hogans veröffentlicht hatte und nun 140 Millionen Dollar zahlen muss. Thiel hat seine eigene Geschichte mit Gawker, dessen Schlagzeile aus dem Jahr 2007 – "Peter Thiel ist vollkommen schwul, Leute" – ihn zwangsoutete. Doch der Finanzier will nichts von privater Rache wissen. Es gehe vielmehr um "spezifische Abschreckung", wie ihn die "New York Times" zitiert. Gawker würde Leute tyrannisieren, die sich oft nicht helfen könnten. Denen wolle er Unterstützung anbieten: "Wenn ich nichts getan hätte, wer dann." (Bianca Blei, 26.5.2016)