London – Die britische Regierung lässt die Rechtsprechung der informellen islamischen Schiedsgerichte prüfen. Es bestehe der Verdacht, dass Frauen von den religiösen Räten bei der Anwendung des islamischen Scharia-Rechts diskriminiert worden seien, erklärte Innenministerin Theresa May am Donnerstag. Das sei eine ernste Sorge. Es gebe "nur einen Rechtsstaat", der allen Bürgern Rechte und Garantien gebe.

In England und Wales gibt es rund 30 informelle islamische Schiedsgerichte, die vorwiegend unter Anwendung der Scharia in Familienfragen vermitteln. Ihre Entscheidungen sind rechtlich nicht bindend und werden offiziell nicht anerkannt. Die nun eingeleitete Prüfung unter Leitung der Professorin Mona Siddiqui soll den Verdacht klären, dass gewisse Schiedsgerichte Zwangsehen legitimieren oder Scheidungsurteile zum Nachteil der Frauen fällen. (red, APA, AFP, 26.5.2016)