Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou: "Der Platz ist zerspragelt. Er ist im wahrsten Sinn des Wortes unaufgeräumt. Das werden wir jetzt ändern."

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Der Siegerentwurf des Münchner Planungsteams Realgrün Landschaftsarchitekten sieht 160 neue Bäume vor.

Foto: Realgrün Landschaftsarchitekten

Bis der Schwedenplatz tatsächlich wie geplant aussieht, wird es noch dauern. Im Entwurf wird etwa nicht auf die Tankstelle an der Ecke zum Morzinplatz Rücksicht genommen.

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Insgesamt sollen bis 2025 mehr als 3.300 Quadratmeter an nutzbaren Grünbereichen angeboten werden.

Foto: Realgrün Landschaftsarchitekten

Wien – Seit vier Jahren läuft das Verfahren zur Neugestaltung des derzeit nicht wirklich ansehnlichen Wiener Schwedenplatzes in der Wiener Innenstadt. Bis es zu ersten sicht- und spürbaren Veränderungen kommt, werden aber noch einige Jahre ins Land ziehen. In welche Richtung sich der Platz entwickeln wird, wurde am Montag präsentiert: Die grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou sowie City-Bezirkschef Markus Figl (ÖVP) stellten das Siegerprojekt vor, das in zwei Phasen bis 2025 umgesetzt werden soll. Vor Beginn der zweiten Baustufe gilt es allerdings noch einige Unklarheiten aus dem Weg zu räumen.

Ansage mit Fragezeichen

Fix ist, dass das Areal zwischen Morzinplatz und Postgasse grüner wird. So sieht es das Projekt des Münchner Büros realgrün Landschaftsarchitekten vor, das die Architekten Klaus-D. Neumann und Wolf D. Auch vorstellten. Neue und größere Grünflächen als bisher sollen entstehen.

160 Ginkgobäume entlang der Straße

In Abgrenzung zum Straßen- und Schienenverkehr, der näher zum Franz-Josefs-Kai verlegt werden soll, dürften 160 stadtklimaresistente Ginkgobäume gepflanzt werden. Mehr als 3.300 Quadratmeter nutzbare Grünbereiche will die Stadt künftig anbieten – und somit die zentrale Forderung von Bürgern im Beteiligungsverfahren nach mehr Grün erfüllen. Das Siegerprojekt weist Nutzflächen für Anrainer und Besucher aber auch dort aus, wo sich heute noch eine Tankstelle und ein Apcoa-Busparkplatz mit zehn Stellplätzen befinden. "Ich gehe davon aus, dass diese wegkommen", sagte Vassilakou.

Verhandlungen noch nicht aufgenommen

Bernhard Engleder, Leiter der MA 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau) sieht da im Gespräch mit dem STANDARD aber noch "ein hartes Stück Arbeit" auf die Stadt zukommen. Es gebe aufrechte Pachtverträge mit den privaten Betreibern, teilweise aus den 1980ern. "Da muss man verhandeln." Diese Gespräche seien noch nicht aufgenommen worden. Konkret könnten Ersatzstandorte oder Ablösen angeboten werden. Franz Kobermaier, Leiter der MA 19 (Architektur und Stadtgestaltung), sieht das ähnlich: "Das wird ein großes Thema für die Stadt in den kommenden ein, zwei Jahren werden."

Baustart frühestens 2018

Die erste Bauphase soll laut Vassilakou und Figl nach dem Umbau des Stephansplatzes frühestens im Jahr 2018 gestartet werden. In dieser ist die Verlegung von Tankstelle, Busparkplatz und Straßenbahnschienen kein Thema. Auch der geplante Wegfall einer Abbiegespur soll erst bis 2025 realisiert werden.

"Zerspragelter" Platz

Zunächst will sich die Stadt neben der Neugestaltung der Grünbereiche inklusive Sitzmöbeln darauf konzentrieren, den – wie Vassilakou ihn nannte – "zerspragelten" Schwedenplatz aufzuräumen. Das heißt: Kioske, Imbissbuden und Schanigärten reduzieren und die Oberfläche mit neuer Pflasterung gestalten. Bei diesem Prozess gehen "die Bewilligungen der Betreiber unter", wie Kobermaier von der MA 19 ausführt. Probleme dürfte es hier nicht geben.

Gesamtkosten 20 Millionen Euro

Ein Boulevard soll großzügig angelegt werden. Die in den Schwedenplatz einmündende Rotenturmstraße soll laut Vassilakou zur Begegnungszone werden. Laut Engleder von der MA 28 sind entsprechende Überlegungen "denkbar. Noch ist aber nichts entschieden." Die erste Phase soll bis 2020 abgeschlossen sein und zehn Millionen Euro kosten, wie Vassilakou ausführte. Inklusive der zweiten, noch unsicheren Bauetappe bis 2025 sollen die Kosten 20 Millionen Euro betragen. (David Krutzler, 13.6.2016)