Zur Werbung von bet-at-home.com sind zahlreiche Beschwerden beim Werberat eingelangt.

Foto: screenshot, spot

Wien – Die Kampagnen von bet-at-home sorgen immer wieder für eine Beschwerdeflut beim Österreichischen Werberat. Auch die aktuelle Kampagne des Wettanbieters von Gantnerundenzi ist da keine Aussnahme und schafft den Werberäten Arbeit. Darin wird ein französischer Komödienklassiker mit Louis de Funès aus den 60er-Jahren neu interpretiert, die Gendarmen von Saint-Tropez gehen als Verlierer vom Platz.

57 Beschwerden

Bisher sind 57 Beschwerden dazu beim Werberat eingegangen, Sie betreffen vor allem die Print- Plakat- und Onlinesujets. "Nicht nur die sexistische Darstellung der Frau, sondern auch der Akt des Beobachtens durch ein das Fernglas ist zu kritisieren", heißt es etwa in einer Beschwerde, die sich auf das Plakat bezieht. "Die Darstellung des nackten weiblichen Körpers steht in keinem direkten inhaltlichen Zusammenhang zum beworbenen Produkt. außerdem wird suggeriert, dass es in Ordnung sei, nackte Frauen mit einem Fernglas zu beobachten", meint ein anderer Beschwerdeführer.

Aufforderung zum sofortigen Stopp

Der Werberat hat sich für die Aufforderung zum sofortigen Stopp der Kampagne und den sofortigen Sujetwechsel ausgesprochen. Die eindeutige Mehrheit der Werberäte sehen darin Geschlechterdiskriminierende Werbung und eine Verletzung des Ehrenkodex. Dort heißt es: "Werbung darf nicht die Würde des Menschen verletzen, insbesondere durch eine entwürdigende Darstellung von Sexualität oder anderweitig diskriminierende Darstellungen."

TV-Kampagne wird gesondert behandelt

Die Entscheidung der Werberäte bezieht sich nicht auf die TV-Kampagne sondern auf die davon losgelöste Verwendung eines Key Visuals aus dem Spot in Print-, Plakat- und Online-Medien. "So bedienen sich diese Werbesujets der Darstellung einer nackten Frau die mit dem Rücken zum Betrachter steht. Überdies wird durch die Fernglas-Perspektive der Eindruck des Voyeurismus vermittelt", heißt es in der Begründung des Werberats.

Zum TV-Spot sind bisher vier Beschwerden eingelangt, sagt der Werberat auf STANDARD-Anfrage. Der Spot werde jetzt gesondert bei den Werberäten abgefragt. Die Entscheidung dazu soll Anfang nächster Woche fallen. (red, 15.6.2016)