Grafik: Ethereum

Was als Vorzeigeprojekt für die Kryptowährung Ethereum gedacht war, endet in einem veritablen Reinfall: Die erste dezentrale autonome Organisation (DAO) wurde um 11,5 Millionen Einheiten des Bitcoin-Konkurrenten beraubt. Bei aktuellem Kurs entspricht dies einem Gegenwert von mehr als 150 Millionen Dollar.

Aufbau

In der DAO hatten Investoren die betreffenden Einheiten in einer Art Crowdfunding zusammengetragen. Das daraus resultierende Unternehmen existiert mittels programmierter Verträge ausschließlich in der Blockchain, und wird von sämtlichen Anteilshinhabern gelenkt.

Angriff

Mit dieser Organisationsform hoffte man die Entwicklung der Währung weitervoranzutreiben, was hingegen passierte, ist etwas ganz anders. Unbekannten Angreifen gelang es praktisch das gesamte Kapital in eine Tochterfirma abzweigen. Wie heise berichtet, hat man dabei offenbar einen Fehler im Code gefunden, der es ermöglicht hat, über die Erstellung immer neue Tochter-DAOs das Geld abzuziehen.

Zumindest finanziell gesehen, ist damit allerdings zumindest derzeit noch kein realer Schaden entstanden. Dank eines Sicherungsmechanismus erhalten Tochterunternehmen nämlich erst nach 27 Tagen Zugriff auf das Geld, bis dahin haben die Betroffenen nun Zeit sich zu überlegen, wie die Situation aufgelöst werden kann.

Lösungsansatz

Derzeit denkt man dabei über einen Soft-Fork von Ethereum nach, der die betreffenden Transaktionen nach Ablauf der Frist als ungültig ablehnt. Anschließend könnte ein weiterer Fork folgen, der die Rückübertragung an die eigentlichen Eigentümer ermöglichen soll. Da Ethereum dezentral organisiert ist, müssten zuvor allerdings ein Großteil der Miner und Mining-Pools dieser Modifikation zustimmen. (red, 19.6.2016)