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Zum fünften Mal schwimmt Michael Phelps in Rio olympisch.

Foto: AP Photo/Mark J. Terrill

Omaha – "Ich wollte unbedingt in dieses Olympiateam. Ich will meine Karriere mit einem Erfolg beenden." Michael Phelps wird in Rio zum fünften Mal olympisch schwimmen. Er zählt nicht zu den erfolglosesten Sportlern. 18 Mal holte er Gold bei Olympischen Spielen, womit er Rekord-Olympionike ist.

Aber seine größten Erfolge liegen ein paar Jahre zurück. Eigentlich war seine Karriere schon vorbei. Und also ist die Olympia-Quali eine große Sache. "Mit allem, was war, wurde diese Qualifikation für Rio wohl zur schwierigsten Mission meines Lebens", sagt der seit Donnerstag 31-Jährige.

Fixiert hat er die Teilnahme bei den US-Trials in Omaha (Nebraska). Phelps entschied die 200 Meter Delfin in 1:54,84 Minuten und mit 97 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Tom Shields für sich.

Phelps debütierte als 15-Jähriger bei Olympia

Über dieselbe Strecke war Phelps bei den Spielen 2000 in Sydney Fünfter geworden. Als gerade einmal 15-Jähriger und in 1:56,50 Minuten. Nur fünf Monate später erschwamm er über diese Strecke seinen ersten Weltrekord. Es sollte nicht sein letzter sein. Aktuell hält er auf der Langbahn (50 Meter) sechs Weltbestmarken (drei Einzelstrecken und dreimal mit der US-Staffel).

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Delphin ist Michael Phelps' Paradelage. Hier kommt ihm seine Spannweite von mehr als zwei Metern zugute.
Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Jeff Curry

"Das waren meine letzten 200 Meter Delfin auf amerikanischem Boden", sagte Phelps in Omaha. Es war sein erster Titel im Beisein von Sohn Boomer. Das sieben Wochen alte Baby schaute in den Armen seiner Mutter Nicole Johnson zu und trug dicke Ohrenschützer. Auf dem Weg in die Mixed-Zone schrieb er, wie alle Rio-Reisenden, seinen Namen auf einen riesigen Flip-Flop in den brasilianischen Nationalfarben. "Imstande zu sein, die Sache so zu Ende zu bringen, wie ich es möchte, ist mir ganz wichtig", sagte Phelps.

Karriereende nach Rio

Denn nach Rio soll Schluss sein mit Phelps' einzigartiger Karriere. "Diesmal aber endgültig." Schon nach den Spielen in London 2012, wo er viermal Gold und zweimal Silber gewonnen hatte, hatte er seine Laufbahn für beendet erklärt.

Danach fiel Phelps in ein Loch. Der Tiefpunkt war eine Alkoholfahrt mit überhöhter Geschwindigkeit im Herbst 2014, wenige Monate nachdem er sein Comeback als Schwimmer gegeben hatte. Phelps wurde zu eineinhalb Jahren auf Bewährung verurteilt und verbrachte 45 Tage in einer Entzugsklinik. Durch professionelle Hilfe und Einsicht fand er aus der Krise.

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Für die US-Trials hat Phelps so hart wie schon lange nicht mehr trainiert. Sagt er.
Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Jeff Curry

Seit vergangenem Jahr ist Phelps auch sportlich wieder obenauf. Im Vorfeld der nationalen Meisterschaften, sagte er, habe er so hart trainiert, "wie wohl seit zehn Jahren nicht mehr". Rio soll ein Erfolg werden. (rie, APA, 30.6.2016)