Das "Was hab' ich?"-Gründertrio (von links: Anja Bittner, Ansgar Jonietz, Johannes Bittner) hilft Patienten bei der "Übersetzung" von Arztbefunden.

Foto: Amac Garbe, ein-satz-zentrale.de

Man ist beim Arzt, erhält seinen Befund und versteht kaum, worum es eigentlich geht. Das Internetportal "Was hab' ich?" will dieses Problem lösen. Dort werden medizinische Befunde kostenlos in eine für Patienten leicht verständliche Sprache "übersetzt".

Nutzer laden dafür auf washabich.de ihren medizinischen Befund anonym hoch oder senden ihn per Fax ein. Die Übersetzung wird innerhalb weniger Tage von einem Team aus Medizinstudenten höherer Semester erstellt. Ein Ärzteteam steht den Übersetzern dabei fachlich zur Seite. Der Patient kann die Übersetzung passwortgeschützt online abrufen, um dann den ärztlichen Befund besser einschätzen zu können.

Die Mediziner arbeiten ehrenamtlich für die gemeinnützige, unabhängige und nicht gewinnorientierte Initiative "Was hab' ich?". "Damit bereiten sie sich praxisnah auf ihr Berufsleben vor. Gleichzeitig lernen sie, komplexe Medizin patientengerecht zu erklären", heißt es in einer Aussendung.

"Social Innovator of the Year"

Ansgar Jonietz, der "Was hab‘ ich?"-Mitgründer und Geschäftsführer wurde vom Magazin Technology Review nun zu den wichtigsten Innovatoren unter 35 Jahren gewählt, ihm wurde der Titel "Social Innovator of the Year" verliehen.

Jonietz hat das Projekt "Was hab‘ ich?" 2011 gemeinsam mit zwei Medizinstudierenden gegründet hatte. "Das gemeinnützige Unternehmen setzt sich auf international einmalige Art für eine bessere Kommunikation zwischen Arzt und Patient ein", hießt es in der Begründung für die Auszeichnung.

"Ein Patient, der seine Krankheit versteht, verhält sich oft gesundheitsbewusster. Das wirkt sich langfristig natürlich auch auf seine Gesundheit aus", erklärt Ansgar Jonietz. "Die Auszeichnung als Innovator zeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns auch zukünftig mit größtem Engagement für eine Verbesserung der Arzt-Patienten-Kommunikation einsetzen", so Jonietz.

Innovative Ideen, neue Lösungen

Der Nachwuchspreis der Technology Review kürt jährlich Persönlichkeiten aus Forschung und Entwicklung sowie Unternehmensgründer unter 35 Jahren, die mit innovativen Ideen neue Lösungen schaffen. Ins Leben gerufen wurde der Wettbewerb von der US-amerikanischen MIT Technology Review des Massachusetts Institute of Technology.

Die Gewinner des deutschen Nachwuchspreises sind gleichzeitig für die weltweite Liste der 35 besten Innovatoren unter 35 nominiert, die von der US-amerikanischen MIT Technology Review veröffentlicht wird. Zu den namhaftesten Preisträgern gehören unter anderem Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sowie die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin. (red, 6.7.2016)