Wohntürme liegen im Trend. Nicht nur in Wien, sondern auch in deutschen Großstädten: In Berlin könnte, wenn alles nach den Plänen des Entwicklers geht, noch heuer mit dem Bau des 150 Meter hohen "Alexander Tower" am Alexanderplatz begonnen werden. Höher hinaus ragt in der deutschen Hauptstadt nur der benachbarte, 368 Meter hohe Fernsehturm.

Pläne für ein Hochhausensemble am Alexanderplatz gibt es seit mehr als 20 Jahren. Aktuell sind acht Türme geplant, mit dem "Alexander Tower" soll nun der Anfang gemacht werden. Vor wenigen Tagen wurde der Bauantrag gestellt. Ein positiver Bauvorbescheid liegt laut den Entwicklern, der russischen Projektentwicklungsgesellschaft Monarch, bereits vor. Läuft alles nach Plan, soll der Turm 2019 fertig werden.

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Ursprünglich war der vom deutschen Architekturbüro Ortner & Ortner entworfene Turm als reiner Büroturm gedacht. Nun soll der Fokus doch auf Wohnen liegen: Von den 39 Stockwerken sind auf 33 etwa 475 Apartments vorgesehen – davon 375 Mikro-Apartments. Die unteren sechs Stockwerke sind als Gewerbe- und Bürogeschoße inklusive Pool und Fitnesscenter für die Bewohner geplant.

Im obersten Stockwerk wiederum wird es zwei Penthäuser mit 403 bzw. 371 Quadratmeter geben – und daneben ein Ein-Zimmer-Apartment für Personal. Insgesamt sollen 24.000 Quadratmeter Wohnfläche entstehen.

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Laut der für die Vermarktung zuständigen Berliner Wohnbau Consult GmbH (Bewocon) liegen bereits für ein Drittel der Wohnungen Kaufangebote vor – obwohl die offizielle Vermarktung erst im Oktober beginnt.

Der "Alexander Tower" richte sich vor allem an ein internationales Publikum, das Berlin zunehmend als Metropole zum Leben, Arbeiten und Investieren entdeckt, heißt es in einer Aussendung.

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Auch in Frankfurt ist man auf den Geschmack gekommen: Die GSP Städtebau arbeitet seit Februar am "Grand Tower" im Europaviertel. Der vom Frankfurter Architekten Magnus Kaminiarz geplante Turm soll mit 172 Metern das höchste Wohngebäude Deutschlands werden. 400 Wohnungen sind hier auf 47 Stockwerken geplant.

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Die angepeilten Quadratmeterpreise sorgten bereits für Debatten – Kritiker befürchten gar eine Immobilienblase: Für die oberen Stockwerke werden nämlich pro Quadratmeter durchschnittlich 19.000 Euro verlangt – Preise, die bisher in Frankfurt noch nie verlangt wurden. In den unteren Stockwerken beginnen die Quadratmeterpreise bei 5.700 Euro für kleine Wohnungen.

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Auch beim "Grand Tower" wird davon ausgegangen, dass die Wohnungen auf großes ausländisches Interesse stoßen: Angeblich war schon kurz nach Baubeginn ein Viertel der Wohnungen vorreserviert. Käufer müssen sich aber noch ein wenig gedulden: Erst Mitte 2019 soll der Wohnturm fertig werden. (zof, 14.7.2016)

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