George Takei spielte Hikaru Sulu bis in die 1990er-Jahre.

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Hollywood – Die Figur des Hikaru Sulu wird im kommenden "Star Trek"-Film offen schwul sein. Die Homosexualität Sulus ist als Hommage an Schauspieler George Takei gedacht, dieser zeigt sich aber alles andere als begeistert.

Im neuen Film der Serie "Star Trek Beyond" ist Hikaru Sulu mit einem Mann verheiratet und das Paar hat eine Tochter. Das verriet der Sulu-Darsteller John Cho gegenüber der australischen "Herald Sun" am Donnerstag.

Sulu wurde in der Originalserie aus den 1960er-Jahren von George Takei verkörpert. Der homosexuelle Takei hat 2008 seinen langjährigen Lebensgefährten Brad Altman geheiratet. Dass Sulu im neuen Film schwul sei, sei von Drehbuchautor Simon Pegg und Regisseur Justin Lin nicht zuletzt als Hommage an den 79-jährigen Takei zu verstehen, unterstrich Cho.

Kritik vom früheren Sulu-Darsteller

Takai selbst sprach sich aber laut "Spiegel Online" in einem Interview mit dem "Hollywood Reporter" gegen die neue Homosexualität der Figur des Hikaru Sulu aus. Takei erklärte, er freue sich zwar darüber, dass es eine schwule Figur gebe, der ursprüngliche Serienschöpfer Gene Roddenberry habe seine Charaktere aber in den 1960er-Jahren sehr durchdacht konzipiert. Bei Sulu sei es von vornherein klar gewesen, dass der Offizier heterosexuell sei. Als Takei von den Plänen erfahren hätte, habe er vergeblich versucht die Macher umzustimmen. Vom "Star Trek"-Team forderte er laut "Spiegel Online": "Seid kreativ und erschafft einen neuen Charakter, der schwul ist, statt Sulu, der immer hetero war, auf einmal als schwul zu outen."

In jüngerer Vergangenheit ist der Druck auf die Hollywood-Studios gewachsen, mehr Diversität in ihren Filmen abzubilden. In der Comicszene, aus der immer wieder Stoffe für große Blockbuster gezogen werden, gab es in den vergangenen Jahren mehrere Versuche, SuperheldInnen mit LGBT-Orientierung zu etablieren. "Star Trek: Beyond" ist der dritte Film seit der Neuaufstellung der Sci-Fi-Reihe 2009 und kommt am 21. Juli in die Kinos. (APA, red, 8.7.2016)