Mit australischem Apple-Konto oder "Sideloading" des Android-Pakets von "Pokémon Go" kann man auch in Österreich auf Monsterjagd gehen.

Screenshot: Pokemon Go

Vor einer Woche hat Entwickler Niantic das Smartphone-Spiel "Pokémon Go" offiziell freigegeben. Obwohl das Spiel nur in Australien, Neuseeland und den USA in den Stores zu finden ist, sind bereits rund um den Globus viele Gamer auf Monsterjagd. Laut Schätzungen von Sensor Tower tummeln sich mittlerweile 7,5 Millionen Teilnehmer im Universum der Taschenmonster, das auf dem Handy mit der realen Welt kombiniert wird.

Der Ansturm war größer als von den Entwicklern erwartet, weshalb die Spieler sich seit Beginn mit Serverproblemen ärgern. Gleichzeitig allerdings verzeichnet die Pokémon-Mutterfirma Nintendo eine kräftige Wertsteigerung ihrer Aktie in Tokio.

Mitspielen am iPhone

In Österreich muss man noch darauf warten, dass Niantic den aufgrund der Probleme verschobenen Europastart nachholt. Wer trotzdem mitspielen mag, kann das aber tun. iPhone-User müssen sich einen Apple-Account für einen der unterstützten Märkte anlegen, sich damit einloggen und die "Pokémon Go"-App schließlich aus dem Store herunterladen – was auch ohne Angabe von Zahlungsdaten geht. Anschließend kann man das neue Konto wieder entfernen und sich mit dem eigentlichen Account einloggen. Das Spiel sollte dabei erhalten bleiben.

Mitspielen unter Android

Android-Nutzer wiederum haben die Möglichkeit, sich das Installationspaket des Spiels aus einer externen Quelle zu besorgen. Deaktiviert man in den Sicherheitseinstellungen die Sperre für die Installation von Apps, die nicht aus dem Play Store sind, lässt sich das Game mit einem solchen Paket aufspielen. Allerdings gilt es dabei aufzupassen, woher man die Spieldatei bezieht. Denn mittlerweile ist eine modifizierte Version in Umlauf, die gefährliche Malware mitbringt.

Als sicher verifiziert gilt jenes Paket, das kurz nach dem Start von "Pokémon Go" auf der Seite APKMirror (aktualisiert auf die neue Version 0.29.2)– die Seite hat seit Spielstart ihren Traffic laut Schätzungen um das bis zu Sechsfache gesteigert – verfügbar wurde. Die Erwartungen sollte man aber vorerst nicht zu hoch ansetzen, denn nach wie vor wird der Spielspaß von heftigen Serverproblemen regelmäßig ausgebremst.

"Pokémon Go"-Klon erobert Chinas iTunes

Der Hype hat mittlerweile auch China erreicht. Allerdings haben Spieler – zumindest auf dem Festland – das Problem, dass ein Google-Login in das Spiel aufgrund von Restriktionen nicht möglich ist. Mit dem Start von "Pokémon Go" hat allerdings ein anderes Spiel deutlich Fahrt aufgenommen und dominiert aktuell etwa den iTunes Store in der Volksrepublik.

Der Titel heißt "City Spirit Go" und ist seit 24. März verfügbar, kurz nachdem Nintendo in Japan mit einem Betatest für das Pokémon-Game begonnen hat. Die "Stadtgeister" bedienen sich dabei eines auffallend ähnlichen Prinzips. Die Spieler sehen auf einer Karte der echten Welt virtuelle Monster, die sie einfangen und dann für sich kämpfen lassen können.

Über einen Augmented-Reality-Fangmodus, in dem die Monster über das Bild der Kamera in die echte Welt gelegt werden, verfügt das Spiel zwar nicht, dennoch erfreut es sich guter Bewertungen. Wie auch "Pokémon Go" ist der Titel an sich kostenlos. Spieler können jedoch gegen Echtgeld wertvolle Gegenstände kaufen, die ihnen das Trainerdasein erleichtern.

Neben "City Spirit Go" finden sich auch noch einige andere Klone im App Store. Auch die zweitbeliebteste Gratis-App, "Go Catch 'Em All", ist ein solcher, dokumentiert Tech in Asia. Sie wird allerdings überwiegend schlecht bewertet. (Georg Pichler, 12.7.2016)

Update, 13.07., 10:50 Uhr: Niantic hat eine aktualisierte Version des Spieles (Version 0.29.2 auf Android) veröffentlicht. Der Link zum Installationspaket wurde entsprechend angepasst. Die neue Version soll unter anderem einige Absturzursachen beseitigen und ermöglicht auch das Spielen unter der Preview-Ausgabe der kommenden Android-Version 7.0 "Nougat".