In Anspielung an die "bet-at-home"-Kampagne haben Feministinnen die Plakatserie "bad-at-home" kreiert.

Foto: Plattform 20.000 Frauen

Auch nach Ende der Fußball-Europameisterschaft sorgt die großflächig plakatierte Kampagne des Sportwettenanbieters bet-at-home für Diskussion. Während beim Österreichischen Werberat täglich Beschwerden wegen sexistischer Werbung eingereicht werden, setzt die Plattform "20.000 Frauen" mit ihrem "Fake zum Sommerloch" auf Adbusting-Methoden. Der Darstellung der nackten Frau, die mit dem Rücken zum Betrachter steht und aus der Fernglasperspektive beobachtet wird, stellt die Gegenkampagne die Ansicht einen nackten Männerhinterns entgegen.

Subversive Bilder

"Solange Alltagssexismus als Unterhaltung, als Gag und als Normalität gesehen wird, solange Kampagnen auf Busen, Bein und Po von jungen Models fixiert sind, solange braucht es subversive Bilder und Texte, die den herrschenden heteronormativen Blick infrage stellen", heißt es seitens der feministischen Plattform dazu. Und weiter: "Ein fröhliches Strandsujet, passend für die aktuelle Jahreszeit. Dass es um Sportwetten geht, ist logisch, was denken Sie denn?"

Double Standards

Interessantes Detail: Die Journalistin Alexia Weiss berichtet in der "Wiener Zeitung", dass sie das Männerwerbesujet mit dem Kommentar "Gegenkampagne" auf Facebook veröffentlichte. Es dauerte nicht einmal 20 Minuten, bis Facebook das Foto mit dem Hinweis, es verstoße gegen Gemeinschaftsstandards, entfernte.

Testhalber hat STANDARD-Journalistin Olivera Stajić das Sujet der Originalkampagne auf Facebook gepostet. Der nackte Frauenhintern wurde nicht gelöscht. (chrit, 13.7.2016)