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Der WWF will durch eine Fischereilizenz die Befischung von Haien verhindern.

Foto: REUTERS/Hugh Gentry

Cairns – Die Umweltorganisation WWF plant den Kauf einer Fischereilizenz für das australische Great Barrier Reef. Mit diesem ungewöhnlichen Schritt will der WWF Haie und andere Tierarten schützen, wie die Umweltschützer mitteilten. "Wir bemühen uns um Spenden, um eine Lizenz zum Fischen von Haien zu erwerben und stillzulegen", sagte Gilly Llewellyn vom WWF Australien.

So wolle man den Fang von etwa 10.000 Haien pro Jahr am Riff unterbinden und zudem verhindern, dass sich Meeresschildkröten und Delfine in Netzen verfangen und als Beifang sterben, fügte sie hinzu. Schätzungen des WWF zufolge wurden 2015 etwa 100.000 Haie im Gebiet des 2.300 Kilometer langen Riffes vor der australischen Ostküste gefangen. Zehntausende Junghaie sterben jährlich in den Netzen, wie Llewellyn erklärte. Die Hammerhai-Population in Queensland sei seit 1960 um bis zu 80 Prozent eingebrochen.

Eine von fünf Lizenzen geplant

Konkret plant der WWF den Kauf einer sogenannten N4-Lizenz. Dafür sind Spenden von 100.000 Australischen Dollar (69.000 Euro) notwendig. Die zum Verkauf stehende Lizenz – eine von fünf in Queensland – erlaubt den Einsatz von bis zu 1,2 Kilometer langen Netzen zum Fang von Haien und Makrelen. Mit dieser Lizenz wurden dem WWF zufolge von 1993 bis 2004 im Durchschnitt jährlich 10.000 Haie gefangen. Seit 2004 wurde die Lizenz nur zur Leinenfischerei eingesetzt. Mit dem Kauf soll verhindert werden, dass nun wieder Haie damit gefangen werden.

Das Great Barrier Reef ist das größte Korallenriffsystem der Welt und eine der wichtigsten Touristenattraktionen Australiens. (APA, dpa, 14.7.2016)