Der österreichische Ableger der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) bringt auf seiner Facebook-Seite folgende Aufforderung zur Denunziation: "Das Polizeipräsidium gibt bekannt: Accounts und Seiten in sozialen Netzwerken, die zu Terror und anderen Verbrechen aufrufen, sind den Behörden – zusammen mit entsprechenden Links und Screenshots – unter unten aufgeführten Mailadressen zu melden."

Gemeint ist die Opposition, Andersdenkende und die Gülen-Bewegung, für Erdogan alles Terroristen. Das alles mit dem Logo der UETD, einer Vorfeldorganisation der Erdogan-Partei AKP. In Österreich hat sie den Wahlkampfauftritt von Erdogan und jetzt eben die Demo in der Putschnacht samt blutrünstigen Slogans organisiert. Der Vizechef der UETD, Hakan Gördü, österreichischer Staatsbürger, versuchte in der ZiB 2, die Rolle der UETD kleinzureden. Er sprach ununterbrochen vom "Volk". Von welchem?

Unerträglich ist jedenfalls, dass die UETD de facto als Agent der (Geheim-) Polizei des Erdogan-Regimes agiert. Eine in Europa tätige türkische Vereinigung fordert zur Denunziation von Oppositionellen, darunter auch viele österreichische Staatsbürger, auf?

Damit die türkische Geheimpolizei hierzulande tätig wird? Oder es zu Übergriffen fanatischer Erdoganisten kommt? Wenn das kein Fall für den Verfassungsschutz ist. (Hans Rauscher, 20.7.2016)