Die Rapid-Neuzugänge Arnor Ingvi Traustason (links) und Ivan Mocinic beim Sonnenbad im neuen Stadion.

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Wien – Rapid Wien will in dieser Saison neuerlich einen Angriff auf Serien-Doublegewinner Red Bull Salzburg starten. Dabei setzen die Hütteldorfer auf zwei neue Legionäre, Arnor Ingvi Traustason und Ivan Mocinic. Immerhin sollen für die beiden 23-Jährigen grün-weiße Rekordsummen bezahlt worden sein.

Zwei absolute Wunschspieler

"All das, was wir von den beiden kennen und gesehen haben, hoffen wir, dass sie zeitnah bei uns umsetzen können", sagte Rapid-Sportdirektor Andreas Müller am Donnerstag über die "zwei absoluten Wunschspieler" der Hütteldorfer.

"Die Jungs machen einen guten Eindruck. Ivan ist permanent aktiv, will die Kugel haben und ist sehr, sehr sicher", sagt Trainer Mike Büskens über den Nachfolger von Thanos Petsos auf der Sechser-Position. Auch Traustason, isländischer Siegestorschütze beim 2:1 gegen Österreich bei der EM, bringe alles mit, was sich Rapid wünscht. "Arnor weiß, wie man Titel gewinnt und im Nationalteam erfolgreich agiert."

Traustason will mit Rapid Meister werden

"Ich habe Titel mit Norköpping gewonnen und will dieses Gefühl auch hier erleben", sagt Traustason, der um kolportierte zwei Millionen Euro vom schwedischen Meister nach Wien gewechselt ist. "Ich will dem Team dabei so viel wie möglich helfen." Der Flügelspieler soll Florian Kainz ersetzen, der zu Werder Bremen gewechselt ist.

Mocinic will mit Grün-Weiß Meister werden

Für Mocinic soll Rapid noch eine halbe Million mehr ausgegeben haben, um ihn vom kroatischen Vizemeister HNK Rijeka zu verpflichten. "Es ist natürlich eine Ehre für mich, der teuerste Spieler zu sein. Aber mein Job ist es, auf dem Feld zu sprechen und dem Klub und den Fans Freude zu bereiten. Ich werde daher mein Bestes geben und hart arbeiten, um mit Rapid den Meistertitel zu gewinnen", verspricht Mocinic.

Vor dem Wechsel habe er sich auch beim ehemaligen Rapid-Torjäger Nikica Jelavic informiert. "Meine Mission ist es, hier an seine Erfolgsgeschichte anzuknüpfen", sagt Mocinic, der bisher einmal im kroatischen Nationalteam gespielt hat. Ob er schon am Samstag (16 Uhr) im Liga-Auftaktspiel gegen Ried dabei sein wird, hängt auch davon ab, ob er die Arbeitsgenehmigung rechtzeitig erhält. Mocinic ist erst am Sonntag verpflichtet worden, Traustason hat dagegen schon vor der EM unterschrieben und wird damit von Beginn an im Kader stehen. Beide Verträge laufen bis 2020.

Schaub und Schwab sollen bleiben

Mit Louis Schaub und Stefan Schwab will Rapid die Verträge verlängern. Mit Schwab sind die Verhandlungen "sehr weit fortgeschritten", sagt Sportdirektor Müller. "Ich gehe davon aus, dass es in Kürze eine positive Meldung geben wird."

Bei Schaub bestand die Gefahr, dass er den Klub im Sommer verlässt. "Ich habe ihm gesagt, dass er sehr, sehr gut in Form ist und wir gerne mit ihm verlängern würden. Auch er hat mir gestern gesagt, dass er verlängern will. Er wird diese Saison also bei Rapid bleiben", so Müller am Donnerstag. Beide haben derzeit Verträge bis 2017.

Gesucht: ein Stürmer

Laut Müller ist die Kaderplanung für die Saison 2016/17 fast abgeschlossen, man sei nur noch auf der Suche nach einem Stürmer, da Matej Jelic nach einem Muskelbündelriss im linken Oberschenkel länger ausfallen wird. "Die Jelic-Verletzung hat uns getroffen. Er wird uns einige Monate fehlen. Darauf müssen wir reagieren und suchen daher noch einen jungen Stürmer, der sportlich, charakterlich und wirtschaftlich zu uns passt", so Müller.

Rapid bei Beliebtheitswerten top

Sportlich hatte Rapid zuletzt zwar das Nachsehen gegenüber Salzburg, bei der Beliebtheit sind die Hütteldorfer aber die klare Nummer eins in Österreich. "Rapid ist der bedeutendste, sympathischste und interessanteste Verein", betonte Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek am Donnerstag bei der Präsentation einer Studie zum heimischen Fußball.

In der abgelaufenen Saison wurde demnach 370 Stunden über Rapid im Fernsehen berichtet. Das entspreche einer Steigerung von 27,4 Prozent und einem Gegenwert von 82,7 Millionen Euro, rechnete Peschek vor. "Das zeigt die Relevanz und Wirkung von Rapid." 4.463 Artikel sind in diesem Zeitraum in den diversen Printmedien erschienen und 735 Millionen Internetkontakte im Zusammenhang mit Rapid gezählt worden.

Lieblingsverein für 26 Prozent der Befragten

Laut einer repräsentativen Repucom-Studie (1.200 Befragte) ist Rapid bei 26 Prozent der Befragten der Lieblingsverein. Dahinter folgen Salzburg, Sturm Graz (je 13) und Austria Wien (11). Bei Rapid bedeute das eine Steigerung um sieben Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. "900.000 Österreicher deklarieren sich als Fan von Rapid, das sind sogar um 200.000 mehr", sagt Peschek. "Wir sind in allen Bundesländern der einzige Klub, der immer in den Top 3 genannt wird. Es freut uns, dass wir eine so namhafte Größe in Österreich sind." (APA, red, 21.7.2016)