Ein "Pokémon Go"-Spieler hat in Dänemark eine stark verweste Leiche in einem Abwasserkanal gefunden. Eine Spielerin in den USA stieß bei ihrer Suche auf eine Wasserleiche. Zwei Spieler in San Diego, USA, stürzten von 30 Meter hohen Klippen und wurden schwer verletzt.

In Missouri lockten Jugendliche andere Jugendliche mit einem Pokémon an einen abgelegenen Ort und raubten sie aus. Es ist unbekannt, ob sie mit den erbeuteten Mobiltelefonen ebenfalls "Pokémon Go" gespielt haben. In Graz lag ein Ziel des Spieles auf dem Friedhof bei einer Gedenkstätte für NS-Opfer. Weltweit wurden "Pokémon Go"-Fans aus privaten Grundstücken entfernt, meist mit polizeilicher Gewalt. Seit die US-TV-Serie "Jackass" eingestellt wurde (mit idiotischen Mutproben, die teilweise mit schweren Verletzungen endeten), hat es nicht so viele Selbstbeschädigungen im Rahmen eines Massenphänomens gegeben.

Das zeigt, dass die Konzern-Masterminds hinter dem Spiel über ein sagenhaftes Verständnis der menschlichen Natur verfügen. "Pokémon Go" erhebt sich turmhoch über Phänomene wie Kettenbriefe, die es heute schon auf Whatsapp gibt (etwa so: "Carlos aus Bolivien hat damit begonnen. Unterbrich die Kette nicht und leite den Brief weiter, sonst verfällt Deine Seele dem Teufel"). Oder wie Pyramidenspiele. Letztere waren/sind geradezu kleingewerblerische Betrugsversuche. "Pokémon Go" spielt in einer anderen Liga, ist aber legal. (Hans Rauscher, 21.7.2016)