Im FInanzbereich steigen die Gagen – besonders saftig fällt laut Kienbaum das Plus für Führungspositionen in den Bereichen Finanz- und Rechnungswesen, Controlling und Accounting aus.

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"Durch den hohen Bedarf an zusätzlichen Mitarbeitern und die gleichzeitige Sorge, bestehende Spezialisten an den Mitbewerb zu verlieren, setzt sich der Trend zu höheren Vergütungen im Finanz- und Rechnungswesen auch 2016 unvermindert fort", prognostizierten auf diesen Bereich spezialisierte Personalberater wie Robert Half im Juni des Vorjahres.

Ihnen zufolge suchen auch mehr als zwei Drittel der heimischen Finanzvorstände Spezialisten im Finanz- und Rechnungswesen. Probleme mit dem Finden gebe es in Finanzanalyse, Buchhaltung, Steuern, Treasury sowie Finanzmanagement allgemein.

Plus sechs Prozent Gage

Im Spezialistenbereich der heimischen Finanzen steigen die Gagen laut Robert Half um rund drei Prozent: in der Buchhaltungsleitung auf zwischen etwa 60.000 und 75.000 Euro Jahresbrutto mit drei bis fünf Jahren Berufserfahrung, bei Konsolidierern um 2,7 Prozent auf rund 50.000 bis 61.250 Jahresbrutto nach drei bis fünf Jahren und auf 42.250 bis 54.000 für Bilanzbuchhalter.

Kienbaum-Gehaltsexperte Alfred Berger wartet in seiner aktuellen Analyse mit mehr auf: Im Finanz- und Rechnungswesen, in Controlling und Accounting gibt es ihm zufolge heuer plus sechs Prozent Gage und einen errechneten Mittelwert von rund 58.000 Euro Jahresbrutto, wobei die Spanne zwischen 42.000 und 70.000 Euro liegt.

Vor allem Chefs verdienen mehr

Besonders saftig fällt laut Kienbaum das Plus für Führungspositionen in diesen Bereichen aus: 8,6 Prozent Plus und damit "eine Erhöhung deutlich über dem Markt" errechnet Alfred Berger für Bereichsleiter mit demnach durchschnittlich 214.000 Euro Jahresbrutto. Teamleiter erhalten 3,6 Prozent mehr und landen damit durchschnittlich bei 87.000 Euro im Jahr, die doppelte Erhöhung auf Spezialistenebene liege auch an den geringen Steigerungen in den Vorjahren, erklärt Berger. Die Steigerungen seien sowohl auf die Erhöhung der Grundvergütung als auch auf Erhöhungen in der Zielerreichung zurückzuführen.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob in Zeiten des Umbruchs solche Positionen wieder mächtiger werden und die Rollen der führenden Finanzer strategisch angereichert sind oder ob die Verknappung an gesuchten Spezialisten in Kombination damit, dass Studierende Banken, Versicherungen und den Unternehmensfinanzbereich mittlerweile nicht mehr auf die Top-Plätze ihrer Berufswünsche reihen, die Gehälter zusätzlich in die Höhe treiben. (kbau, 25.7.2016)