Damaskus – Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat das Ultimatum kurdischer Kämpfer, eine belagerte Stadt in Nordsyrien zu verlassen, verstreichen lassen. Die kurdisch geführten und von den USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens (DFS) hatten den Jihadisten am Donnerstag die Möglichkeit gegeben, sich innerhalb von 48 Stunden aus der Stadt Manbij zurückzuziehen.

Ein Sprecher der DFS berichtete am Samstag von heftigen Kämpfen in der Stadt. Das Ultimatum sollte das Leben von Zivilisten in der Stadt schützen, die bei Kämpfen einer großen Gefahr ausgesetzt sind. Erst am Dienstag waren Aktivisten zufolge 56 Unbeteiligte bei einem Luftangriff der US-geführten Militärkoalition nahe Manbij ums Leben gekommen. Unter den Opfern sollen auch elf Kinder gewesen sein. Das US-Militär hatte eine Untersuchung des Falls angekündigt.

Manbij ist für den IS strategisch wichtig, weil über die Stadt eine wichtige Nachschubroute aus der Türkei verlief. Dem Zentralkommando der USA zufolge sei ein "bedeutender Teil" der Stadt unter kurdischer Kontrolle, darunter auch das Hauptquartier des IS. (APA, 23.7.2016)