Budapest/San Francisco – Der US-Fahrdienstvermittler Uber stellte ab heutigem Sonntag um 12.00 Uhr seine Dienste ein, berichtete die Ungarische Nachrichtenagentur MTI. Das ungarische Parlament hatte im Juni ein Gesetz über die Verschärfung der Taxi-Dienstleistungen gebilligt, nach dem jene Internetseiten bis zu 365 Tage blockiert werden können, die gesetzwidrig Taxi-Dienstleistungen anbieten.

Uber hatte seinen Mitfahrdienst 2014 in Budapest gestartet. Taxigesellschaften und Interessenvertretungen demonstrierten vehement gegen die "unkontrollierten Schwarzfahrer-Taxis" und forderten deren Verbot.

Steuerproblematik

Beanstandet wurde, dass Privatleute ihre Dienstleistungen im Personentransport ohne Taxameter anbieten, keine Steuern zahlen und die Tarife unter den Preisen zugelassener Taxen liegen. Bei den umstrittenen Uber-Angeboten können Privatpersonen mit dem eigenen Auto Fahrgäste transportieren. Das ungarische Wirtschaftsministerium nahm die Entscheidung von Uber zur Kenntnis, nach der das US-Unternehmen eher aus Ungarn abziehen würde als die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten, zitierte MTI.

Laut Uber-Aussendung hätten in Budapest 160.000 Fahrgäste die Uber-Dienstleistungen genutzt, 39 Prozent davon Ausländer. Seit der weltweiten Gründung des umstrittenen US-Fahrdienstvermittlers im Jahr 2009 hätte die Zahl der Uber-Fahrgäste zwei Milliarden erreicht. Uber sei gegenwärtig in 76 Ländern und in mehr als 450 Städten präsent, zitierte MTI. (APA, 24.7.2016)