Tunis – Mit ihrem Gründungsparteitag hat die neue säkulare Partei Machroua Tounes (Projekt Tunesien) am Wochenende offiziell ihre Arbeit aufgenommen. Die als "reformerisch und demokratisch" auftretende Partei wurde von Mohsen Marzouk ins Leben gerufen, dem Ex-Generalsekretär der ebenfalls säkularen Nidaa Tounes (Ruf Tunesiens), die zusammen mit Liberalen und Islamisten die Regierung in Tunesien stellt.

Die Gründung der neuen Partei im Frühjahr dieses Jahres hatte die bis dahin stärkste Fraktion im Parlament geschwächt und den Einfluss der islamistischen Ennahda größer werden lassen. Die neue Partei Machroua Tounes hat nach eigenen Angaben 23 Abgeordnete im Parlament.

Interne Streitigkeiten

Zur Abspaltung von der Regierungspartei hatten interne Streitigkeiten geführt. In seiner Eröffnungsrede warb der designierte Parteichef Marzouk dafür, wieder eine Einheit zwischen den verschiedenen Gruppen in dem nordafrikanischen Land herzustellen. Das Vertrauen der Bürger in die Politik müsse wieder aufgebaut werden, sagte er. Vor allem müsse der Einfluss der Islamisten in der Politik deutlich bekämpft werden.

Anfang des Jahres war es im Mutterland des Arabischen Frühlings erneut zu schweren sozialen Unruhen gekommen. Die Menschen leiden unter der schwachen Wirtschaft und hoher Arbeitslosigkeit. (APA, 24.7.2016)