Frauen bleibt in der Pension deutlich weniger Geld als Männern.

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Wien – Frauen beziehen nicht nur ein geringeres Einkommen, sie bekommen auch weniger Pension, durchschnittlich sind es im Vergleich zu Männern rund 40 Prozent weniger. Um auf diese Tatsache aufmerksam zu machen, gibt es seit dem Vorjahr den Equal Pension Day – und dieser wurde am Mittwoch begangen. Im Vergleich zum Vorjahr ist eine minimale Verbesserung zu verzeichnen.

Der Equal Pension Day markiert in Anlehnung an den Tag der Lohngerechtigkeit jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis Jahresende bekommen werden. "Zwar haben wir uns im Vergleich zum Vorjahr um einen Tag verbessert, die Pensionslücke zwischen Frauen und Männern ist aber immer noch eklatant. Viele Frauen sehen sich im Alter mit niedrigen Pensionen bis hin zur Armutsgefährdung konfrontiert", erklärte Frauenministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) in einer Aussendung.

Die durchschnittliche Alterspension eines Mannes betrug im Jahr 2015 1.557 Euro, die einer Frau 944 Euro. In der Pension zeichnen sich die immer noch bestehenden Ungleichheiten zwischen männlichen und weiblichen Erwerbsbiografien ab. Teilzeitarbeit und längere Erwerbspausen etwa aufgrund der Kindererziehung können die Pension empfindlich schmälern, gibt Oberhauser zu bedenken.

Verschlechterung im Burgenland

Sie verwies auch darauf, dass etwa ein Drittel aller Frauen, die in Pension gehen, vor ihrem Pensionsantritt nicht erwerbstätig ist. Eine Anhebung des Frauenpensionsalters würde also kaum Abhilfe schaffen. "Bevor Diskussionen über Pensionsanhebungen geführt werden, braucht es wirksame arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, damit ältere Frauen bessere Chancen auf einen Arbeitsplatz haben als derzeit", betonte die Ressortchefin.

Der Städtebund verwies in einer Aussendung darauf, dass Frauen auch in Vollzeitbeschäftigung für die gleiche Tätigkeit um 22,4 Prozent weniger verdienen als Männer und sehen darin einen der Hauptgründe für die Pensionslücke. Gefordert wird vom Städtebund daher etwa eine partnerschaftliche Aufteilung der unbezahlten Arbeit sowie der Ausbau von Krippen und Kindergärten. Im Bundesländervergleich haben übrigens die meisten seit dem Vorjahr einen Tag dazugewonnen. Lediglich im Burgenland hat sich die vergleichsweise gute Situation für Frauen um vier Tage (17. August) verschlechtert. (APA, 27.7.2016)