Die Österreicher schätzen in einer Umfrage das Familienbild hierzulande eher traditionell ein.

Foto: APA/HERBERT P. OCZERET

Wien – Mehr als zwei Drittel der Österreicher glauben, dass homosexuelle Eltern hierzulande eher oder gar nicht akzeptiert werden. Das hat eine Umfrage im Auftrag des Familienministeriums ergeben. Nach ihrer eigenen Einschätzung befragt, bewerten aber 48,5 Prozent der Befragten homosexuelle Eltern als sehr positiv oder positiv, immerhin 26,5 Prozent sehen solche Paare mit Kind aber als negativ bzw. sehr negativ.

Für die Umfrage in Auftrag von Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) hat das Institut Mindtake im Auftrag des Familienministeriums 1.000 Österreicherinnen und Österreicher repräsentativ ausgewählt und online befragt. Dabei wurden ihnen Fotos von Familiensituationen (siehe PDF) gezeigt, die Befragten wurden gebeten, diese Bilder für sich persönlich zu bewerten und eine Einschätzung über die Akzeptanz in der Gesellschaft abzugeben.

Weibliche Führungskräfte wenig akzeptiert

Die Befragung zeigt, dass die Österreicher nach wie vor traditionelle Geschlechterbilder von Eltern haben. Den höchsten Zuspruch bekommen Mütter in Karenz, die ihr Kind zu Hause betreuen. 65 Prozent sehen das "sehr positiv", und 62 Prozent halten diese Konstellation für "sehr akzeptiert".

Eine weibliche Führungskraft mit Kind (am Foto wurde dabei eine Mutter vor einem Computer sitzend mit einem Baby im Arm gezeigt) sehen nur 25 Prozent der Befragten sehr positiv, und nur sieben Prozent gehen davon aus, dass das in der Gesellschaft sehr akzeptiert wird.

Mehr Verständnis für Väter

Mehr Verständnis bringen die Österreicher Vätern entgegen, die berufstätig sind und ihre Kinder betreuen. Diese Situation (hier bekamen die Befragten einen Papa mit Kleinkind auf der Schoß vor einem Laptop sitzend zu sehen) bewerten 32 Prozent der Befragten als sehr positiv, wobei sie davon ausgehen, dass das zu neun Prozent sehr akzeptiert wird.

Mehrheitlich als sehr positiv wahrgenommen werden der Umfrage zufolge Väter, die in Karenz sind und ihre Kinder zu Hause betreuen (53 Prozent). Hier gibt es allerdings einen großen Unterschied zwischen der eigenen Meinung und der eingeschätzten Akzeptanz: Nur elf Prozent halten solche Papas für "sehr akzeptiert".

Eine hohe Diskrepanz zwischen der persönlichen Bewertung und der eingeschätzten Akzeptanz gibt es auch bei Männern in der Elementarpädagogik. 88 Prozent sehen männliche Kindergartenpädagogen als "sehr positiv" oder "positiv", nur 43 Prozent halten diese Männer für sehr oder eher akzeptiert. (Lisa Kogelnik, 29.7.2016)