Die Entlohnung von Vertriebsfunktionen liegt deutlich "über dem Markt", findet der aktuelle Report von Kienbaum zur Branche. Bereichsleiter kassieren demnach durchschnittlich 203.000 Euro Jahresbrutto (fast 13 Prozent mehr als 2015). Abteilungsleitung wird mit 132.000 Euro honoriert (mehr als acht Prozent über dem Vorjahr). Besonders aufgewertet ist heuer die Teamleitung mit durchschnittlich 106.000 Euro (plus 19 Prozent zu 2015), sagt Kienbaum-Gehaltsexperte Alfred Berger.

Führung punktet am Konto

Nicht auf dieser Gewinnerliste stehen die Spezialisten mit einem Minus von fast fünf Prozent auf 48.000 Jahresbrutto. "Führungsverantwortung wird honoriert", so Berger, und "das Vergütungssystem ist meist an klassischen Stück- und Mengengerüsten orientiert, die Erhöhung in den Führungspositionen ist durch ein starkes Erreichen der Ziele, basierend auf Umsatz- und Gewinnkennzahlen, zu erklären." Dass fast durchgängig als zusätzlicher Gehaltsbestandteil ein Firmenwagen im Vertrieb dazugehöre, verstehe sich von selbst.

Interessant sind in diesem Zusammenhang die Ergebnisse der Umfrage von jobs Personalberatung. Diese fragte in der Generation Y nach, (geboren zwischen 1980 und 2000), was sie am Vertrieb reizt.

Junge relativieren das Geld

Da erscheint nicht mehr das in diesem Bereich priorisierte Finanzielle als Anreiz Nummer eins, sondern ebenfalls "Spaß, Herausforderung, Weiterbildung und Karrieremöglichkeit". Dabei gehe es stark um die Möglichkeit der Führungsverantwortung, sagt diese Umfrage unter 113 Bewerbern in der Branche. Vielleicht bricht das auch mit der meist traditionellen Aufstellung im Sales: Frauen (Teilzeit) schlechter bezahlt im Innendienst, Männer im Außendienst mit möglichst großräumiger Gebiets- und Leitungsverantwortung in den top-bezahlten Positionen. (kbau, 2.8.2016)